Döner macht ärmer
Bald 10 Euro – Saftiges Preisplus beim Drehspieß
Jahrzehnte lang galt der Döner als Inbegriff von schnell, lecker, satt und das vor allem günstig. Doch die Welt und der Spieß drehen sich weiter. Saftig ist schon lang nicht mehr nur das Fleisch, sondern vor allem der Preis. Vor gut zehn Jahren lag der pro Tasche im Schnitt noch bei vier Euro. Inzwischen kostet der Döner oft das Doppelte. Tendenz steigend.
Saftiger Preis fürs saftige Fleisch
Sündenbock Nummer 1 ist das Rind. Denn vor allem das Fleisch ist deutlich teurer geworden. Allein in diesem Jahr soll es ein saftiges Plus von bis zu 20 Prozent geben. Ein Kostentreiber sind die gestiegenen Anforderungen an die Tierhaltung. Das ist aber nicht der einzige Grund, so Bauer Andreas Fröhlingsdorf aus Bergisch Gladbach: „Der Rinderbestand schrumpft jedes Jahr. Schon seit vielen Jahren in Deutschland und in Europa. Einfach ein Strukturwandel, der da einsetzt. Immer mehr Betriebe hören auf. Die verbleibenden Betriebe werden größer, aber können das trotzdem nicht kompensieren.“
Döner nicht gleich Döner
Für viele bleibt da nur eine Lösung: An der Qualität sparen. Der Döner heißt vielerorts nämlich gar nicht mehr so und das hat einen Grund: Um das Fleisch bezahlbar zu halten, werden die Kalb-Drehspieße mit preiswerterem Puten-Hack aufgefüllt. Wo Döner draufsteht, muss aber mindestens 40 Prozent reines Fleisch drin sein. Den preiswerteren Kompromiss findet der Verband der Dönerproduzenten Deutschlands e.V. schwierig: „Wir möchten natürlich, dass qualitativ hochwertige Döner verkauft wird, mit eben mit Scheibenfleisch. Keine Drehspieße. Das wird jetzt in dieser großen Masse nicht möglich sein.“ Denn auch der Verband ist sich sicher, dass der Dönerpreis bald die Zehn-Euro-Marke reißen könnte.