Toilettenhäuschen mit Pfiff
Arztpraxis im Klo
Von außen sieht es aus wie eine mobile Toilette. Aber da steckt ein ganzes Diagnosezentrum drin. Und so heißt das Projekt auch ganz schlicht KABINE. Die Patienten setzten sich einfach hinein. Doch statt eines Klo-Spiegels erwartet sie darin ein Monitor, über den sie mit einem Arzt sprechen können. Und der kann hier mit Hilfe einer Patientin den Blutdruck und Fieber messen. Oder über die beiden Zeigefinger ein EKG anfertigen. Auch die Haut kann hier gescannt werden. Wichtig bei möglichen Verletzungen oder Hautveränderungen. Das Projekt soll medizinische Hilfe in Regionen bringen, in denen der Arzt fehlt.
Auf Festivals erstmals getestet
Eingesetzt werden soll die Kabine beim PAROOKAVILLE Festival auf dem Flughafen Weeze Mitte Juli. Ein Test. Aber auch Krisengebiete können nach Überschwemmungen, Erdbeben oder Wirbelstürmen durch das mobile Diagnosezentrum versorgt werden. Das System ist Autark. Solarpanels an und auf der Telefonzelle sollen eine dauerhafte Stromversorgung sichern. Die unsichtbar verbauten Akkus laden sich täglich selbst auf. Und sollen zwei Tage halten - sagen die Entwickler. Wegen einer Satelliten-Verbindung braucht die Box auch keine Funkmasten. Die Ärzte können mit den Patienten sprechen, egal, wo die Kabine steht. So könnte sie zum Beispiel auch im ländlichen Bereich in NRW zum Einsatz kommen.
Testlauf wird gestartet
Auf dem PAROOKAVILLE Festival soll die Kabine zeigen, was sie kann. Und wenn die Mini-Plastik-Klinik dort den Stresstest besteht, dann könnte es sie bald auch an vielen anderen Orte in NRW geben.