Event zwischen Hochleistung und Tierwohl

Spitzen-Pferd verletzt sich bei Galopprennen! PETA erstattet Anzeige

Rennpferde werden bis zu 60 km/h schnell.
Rennpferde werden bis zu 60 km/h schnell.
Marcus Brandt/dpa
von Alexa von der Recke

Dieser Hochleistungssport ist umstritten!
In Hamburg sind am Wochenende Pferde und Reiter beim 156. Deutschen Galopp-Derby angetreten. Der Sport steht jedoch regelmäßig in der Kritik – nicht zuletzt, weil es immer wieder zu schweren Verletzungen kommt. Im Hauptrennen wird ein Pferd verletzt angehalten. Jetzt hat PETA Anzeige erstattet.

Rennpferd verletzt sich bei Rennen

Im Hauptrennen der Hamburger Galopprennwoche zog sich der Hengst The Sheriff eingangs der Zielgeraden mehrere Gleichbeinbrüche zu. Der französische Gast konnte das Rennen nicht beenden und kam umgehend in eine Klinik, wo er versorgt wurde. Solche schweren Verletzungen treten im Galopprennsport immer wieder auf, nicht selten enden sie tödlich. PETA hat deshalb beim Veterinäramt Hamburg-Mitte Anzeige gegen die Verantwortlichen erstattet, um die Umstände der Verletzung aufzuklären.

Verletzungen im Rennsport

Pferde erreichen im Galopprennsport Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 60 km/h – dabei kann es zu schweren, teils tödlichen Verletzungen kommen. Der Tierschutzbeauftragte der Hamburger Rennbahn erklärt auf RTL-Anfrage: „Die Verletzungen sind ja nicht immer so schwer. Das liefert allerdings dann auch keine Schlagzeile. Schwere Verletzungen, wie z.B. bestimmte Brüche können oftmals nicht behandelt werden. Da diese ja nach einer OP die Beine sofort wieder beanspruchen/ belasten würden und das mit 500 Kg Lebendgewicht! Um den Tieren unnötiges Leiden zu ersparen, wird dann aus tierschutzrechtlichen Gründen eine Nottötung vorgenommen.” Eine solche Entscheidung musste auch bei dem Rennen in diesem Jahr getroffen werden.

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Rennsport reagiert auf Kritik

Die Internetseite des Dachverbandes Deutscher Galopp widmet dem Thema Tierschutz einen eigenen Bereich. Dort heißt es, dass das Hauptaugenmerk auf den Sportlern, den Pferden, liegt: „Das Wohl der Pferde und der Reiter hat für den gesamten Galopprennsport oberste Priorität. Wir lieben die Pferde und leben mit ihnen. Ihr Wohlergehen ist Richtschnur unseres Handelns. Die Rennprüfungen sind Hochleistungssport, für die ein optimaler Trainings- und Gesundheitszustand aller Beteiligten grundsätzliche Voraussetzung ist.” Dr. Monica Venner ist unabhängige Tierschutzbeauftragte im Galopprennsport. Zusätzlich benennt jede Rennbahn individuelle Ansprechpartner für Tierschutzfragen.

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Ein Blick hinter die Kulissen

Die artgerechte Haltung von Pferden sorgt auch im Galopprennsport immer wieder für Diskussionen. Der Dachverband betont: „Denn nur ein motiviertes, gesundes Pferd, kann auch im Sport seine volle Leistung entfalten. ” Einmal im Jahr können sich Interessierte für den Tag der Rennställe anmelden und sich die tägliche Arbeit anschauen. Am 18. April 2026 findet der nächste Blick hinter die Kulissen statt.