Kommentar zur Bürgerschaftswahl 2025

Stabile Verlierer! „Weiter so“ für Rot-Grün in Hamburg

Peter Tschentscher und seine SPD sind erneut stärkste Kraft in Hamburg.
Peter Tschentscher und seine SPD sind erneut stärkste Kraft in Hamburg.
dpa

Dieses Ergebnis ist keine Selbstverständlichkeit!
Nach den Hochrechnungen der Bürgerschaftswahl sieht es so aus, als würde in Hamburg alles bleiben, wie es ist. Da hätten SPD und Grüne noch mal „Glück gehabt”, kommentiert RTL Nord-Reporter Bastian Vollmer. Gleichzeitig könnte die hanseatische Beständigkeit aber auch genau das sein, was viele sich derzeit wünschen.

Zwischen Jubel und Erleichterung

Der Schrei um 18.00 Uhr bei der SPD-Wahlparty in der Markthalle war Jubel gemischt mit Erleichterung. Es reicht für Rot-Grün. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bekommt voraussichtlich sein „Weiter so“ mit den Grünen als Koalitionspartner im Senat. Glück gehabt, denn rot-grün ist auch ein Bündnis der Verlierer. Beide Parteien lassen deutlich Federn im Vergleich zur Bürgerschaftswahl 2020.

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Die CDU gewinnt dazu und bleibt wohl dennoch befreit von Regierungsverantwortung. Das liegt auch an Dennis Thering. Von ihm und seiner CDU-Politik ist Peter Tschentscher „sehr enttäuscht“. Das ist beim Blick auf die Blockade-Politik aus der Opposition nachvollziehbar. Beständige Großstadtpolitik mit klaren Visionen sieht anders aus. Und dennoch ärgert es wohl manchen Wähler, dass die CDU deutlich Prozentpunkte dazu bekommt und weiter auf der Oppositionsbank schmort.

Hamburg mit Vorbild-Charakter?

Bastian Vollmer hat den Wahltag in Hamburg begleitet.
Bastian Vollmer hat den Wahltag in Hamburg begleitet.
RTL Nord

Der Wahlausgang in Hamburg ist beim Blick auf die stürmischen politischen Zeiten in Land und Welt aber auch ein Zeichen hanseatischer Beständigkeit. Ein Signal der Stabilität der politischen Mitte im Norden. Rot-Grün sind also stabile Verlierer! Gleichzeitig ist ein „Weiter so“ in Hamburg aber auch eine vielerorts ersehnte Prise Ruhe im hitzigen politischen Betrieb. Und damit hat Hamburg dann das Zeug zum Vorbild für Streithähne in Berlin und Schreihälse im Weißen Haus.