„Eiskalte Abzocke mit einer dreisten Mogelpackung!”Verbraucherschützer kritisieren gehyptes Nutella-Eis - DAS sagt der Hersteller zu den Vorwürfen

Wer Nutella mag, wird diese Hacks lieben!
Lecker, Nutella-Eis! Doch Verbraucherschützer kritisieren es scharf. Warum?
Imago Entertainment

Das schmeckt den Verbraucherschützern gar nicht!
Seit kurzer Zeit gibt es endlich das von Fans lang ersehnte Nutella-Eis. Während das Produkt auf Social Media gehypt wird, geht die Verbraucherzentrale mit dem Newcomer aus dem Haus Ferrero hart ins Gericht. Von einer „eiskalte[n] Abzocke mit einer dreisten Mogelpackung” ist die Rede. Doch woran stören sich die Verbraucherschützer genau? Und was sagt der Hersteller zu den krassen Vorwürfen? Wir haben nachgefragt.

Gar kein echtes Nutella enthalten? Verbraucherschützer vermuten „Irreführung”

Das Produkt ist noch nicht lange in den Kühlregalen der Supermärkte vertreten und schon hat es die Verbraucherzentrale genauestens unter die Lupe genommen: Nutella-Eis. In einem kürzlich auf der Website der Verbraucherzentrale erschienenen Artikel wird insbesondere eine Frage aufgeworfen: „Ist denn überhaupt echtes ‘Nutella’ drin?” Und die Tester kommen zu einem ernüchternden Ergebnis: nein!

„Der Verdacht liegt nahe, dass eine Nuss-Nougat-Creme mit abweichender Rezeptur drin ist“, wird im Artikel erklärt. Der Grund: Eine für Nutella charakteristische Zutat - nämlich Palmöl - sei gar nicht enthalten. Die Verbraucherschützer schreiben: „Wir suchen diese offensichtlich so wichtige Zutat für Nutella vergebens im Nutella-Eis.“

Auch wenn man den Verzicht dieser umstrittenen Zutat grundsätzlich begrüße, so sei das Eis ohne Palmöl „eben nicht Original-Nutella“. Und die Tester gehen sogar noch weiter und sprechen von einer „Irreführung“. „Bei dieser Aufmachung des Eises erwarten die Verbraucherinnen und Verbraucher aus unserer Sicht echtes Nutella“, erklärt man diesen Vorwurf.

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Zu viel Fett, zu viel Zucker, zu wenig Haselnüsse - Tester sprechen von einer „Luftnummer”

Das Fehlen der eigentlichen Hauptzutat ist nicht das Einzige, an dem sich die Verbraucherzentrale stört. Weiter heißt es, das Eis enthalte „viel Fett, viel Zucker, wenig Haselnüsse“. So wenig Haselnüsse sogar, dass man anzweifelt, ob Ferrero die Bezeichnung „Haselnusseis“ auf der Verpackung überhaupt verwenden darf. Denn: „Haselnusseis muss nach den Leitsätzen für Speiseeis mindestens 5 Prozent Haselnüsse pro 100 Gramm Eis enthalten.“ Die Tester geben an, dass demnach mindestens 7,2 Gramm Haselnüsse pro 100 Gramm Eis zu erwarten seien. Doch tatsächlich kennzeichne Ferrero gerade einmal 6,5 Gramm Haselnüsse.

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Zu guter Letzt wurden die Zusatzstoffe unter die Lupe genommen - und stießen den Testern ebenfalls sauer auf. Man arbeite beim Nutella-Eis mit „allein sieben Zusatzstoffe[n] und noch zusätzliche[n] Aromen“. Beim Original hingegen komme man mit einem einzigen Zusatzstoff (Lecithin) aus.

Am stärksten scheinen sich die Tester jedoch an einem bestimmten Zusatzstoff zu stören, am „Propylenglycolester von Speisefettsäuren“. Dieser sorge dafür, „dass maximal viel Luft untergeschlagen werden kann“. Bei einem Volumen von 470 Milliliter bekäme man als Verbraucher gerade einmal 230 Gramm tatsächliches Eis. Grund genug für die Verbraucherzentrale, von einer „Luftnummer“ zu sprechen. Auch wenn ein gewisser Grad an Lufteinschlag bei Speiseeis elementar sei, so optimiere Ferrero ihn so weit, dass möglichst wenig hochwertige Zutaten verwendet werden müssen.

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„Irreführung”, „Mogelpackung”, „Luftnummer” - was sagt Ferrero zu den Vorwürfen?

Wie kommt dieses schonungslose Testergebnis im Hause Ferrero an? Wir haben das Unternehmen um eine Stellungnahme gebeten.

In Bezug auf den Vorwurf, dass das Eis keine echte Nutella enthalte, schreibt man uns: „Um die richtige Konsistenz und Cremigkeit von Nutella im Speiseeis bei Tiefkühltemperaturen zu gewährleisten, haben wir uns für die Verwendung von Sonnenblumenöl entschieden.” Dass die Eiscreme-Rezeptur dennoch „das authentische und bekannte Nutella Geschmackserlebnis” liefere, hätten „zahlreiche Verbrauchertests bestätigt”.

Weiter heißt es: „Mit unserem Nutella Eis haben wir die perfekte Komposition gefunden, um die Cremigkeit und den Geschmack von Nutella auch in einer gefrorenen Variante anbieten zu können.” Dabei sei „ein gewisser Lufteinschlag [...] notwendig, um die gewünschte Konsistenz, Cremigkeit, das Aussehen und damit das gewohnte Geschmackserlebnis zu erreichen”. Außerdem könne man bestätigen, dass das Eis die Vorgaben der Leitsätze für Speiseeis erfülle und somit als Haselnusseis bezeichnet werden dürfe.

Im Video: Nuss-Nougat-Creme ganz einfach selber machen

Ob nun Palmöl oder Sonnenblumenöl, zu wenig Haselnüsse oder nicht - letztlich entscheiden die Verbraucher. Und denen scheint es zu schmecken! Wer dennoch lieber auf das Eis verzichten möchte, erfährt im Video, we man Nutella selbst machen kann.