Nach tödlichem Geburtsdrama um InfluencerinWie schnell kommt es zu einer Fruchtwasserembolie?

Plötzlich ist er Vater und Witwer in einem!
Ende März kommt endlich das lang erwartete Baby von Influencer-Pärchen Matthew und Hailey Okula auf die Welt. Doch noch während sich der frischgebackene Vater über seinen Sohnemann freut, stirbt Hailey kurz nach der Geburt an einer Fruchtwasserembolie. Was steckt hinter dieser Schwangerschaftskomplikation?
Fruchtwasserembolie: Fruchtwasser verstopft den Blutkreislauf
Zwei Jahre Kinderwunschklinik liegen hinter Matthew und Hailey Okula, als sie endlich das hören, was sie sich immer gewünscht haben: Die beiden werden Eltern! Ende März kommt Sohnemann Crew auf die Welt – ein Wunder, dass seine Mutter nur für wenige Augenblicke genießen darf.
Denn Hailey stirbt nur wenig später an einer Fruchtwasserembolie, wie Ehemann Matthew auf ihrem Instagram-Profil schreibt: „Auch wenn ihre Zeit mit uns viel zu kurz war, war ihre Liebe für Crew grenzenlos, lange bevor der auf die Welt kam.“
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„Eine Embolie ist etwas, wenn irgendein Etwas – ein Stoff, eine Flüssigkeit, ein Klumpen oder auch Luft – in den Blutkreislauf kommt“, erklärt Mediziner Dr. Christoph Specht im RTL-Gespräch. Meist sei die rechte Seite des Kreislaufes betroffen, wo das Herz das Blut in die Lunge pumpt. „Dort führt es zu Verstopfungen.“ Die Kapillaren, die kleinen Gefäße in der Lunge, seien nämlich so eng, dass dieses Etwas dort nicht weiter transportiert werden könne. Im Fall von Hailey Okula sei dieses Etwas Fruchtwasser gewesen.
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„Jede Frau kann eine solche Embolie bekommen”
Aber: Fruchtwasser besteht nicht nur aus Wasser, es enthält unter anderem auch Zellen des Fötus, Mineralien und Proteine. „Das ist in den Kreislauf gelangt, und zwar an der Plazenta am Mutterkuchen“, so Specht.
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Eigentlich seien die und die Fruchtblase mit dem Fruchtwasser voneinander getrennt – nicht so bei Hailey. „Das Fruchtwasser tritt dann in die Plazenta ein und gelangt so in den mütterlichen Kreislauf, wo es zum Herzen und die Lunge transportiert wird.“ Spätestens bei den engen Gefäßen der Lunge bleibe das Fruchtwasser stecken und es komme zu einer Embolie.
Das Problem: Während man Embolien, die aus Blutgerinnseln bestehen, mit Blutverdünnern auflösen kann, ist das bei Fruchtwasser nicht möglich, weshalb eine Fruchtwasserembolie meist tödlich verläuft. „Jede Frau kann eine solche Embolie bekommen“, stellt Specht klar, „aber sie ist sehr, sehr selten.“

Weshalb man bis heute nicht genau wisse, welche Risikofaktoren oder Ursachen zu einer Fruchtwasserembolie führen können. „Offenbar haben Frauen, die eine Schwangerschaftsdiabetes haben oder übergewichtig sind, ein höheres Risiko“, so Specht. Außerdem können Bauchtraumata, etwa durch einen Unfall oder auch häusliche Gewalt, und Kaiserschnitte zu Rissen in der Fruchtblase und der Plazenta führen – und damit eine Embolie begünstigen.
Fruchtwasserembolie kann auch für das Kind gefährlich sein
Meist kommt es laut Specht während oder kurz nach der Entbindung zur Embolie. Befindet sich das Baby noch im mütterlichen Körper, kann die Komplikation auch für den Fötus lebensbedrohlich werden – zum Beispiel, wenn die Mutter einen Herzstillstand hat und Sauerstoffzufuhr gekappt wird.
Wie genau es bei Hailey Okula zur Embolie kam und ob Baby Crew bereits auf der Welt war, ist nicht bekannt. In all seiner Trauer um Hailey ist sich ihr Partner Matthew aber sicher, dass sie eine „wundervolle Mutter“ gewesen wäre. „Ihr Geist, Mut und ihre Liebe wird in unserem Sohn und allen, die sie jemals berührt hat, weiterleben.“