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Grippefälle fast verdoppelt! Auf diese Immunbooster solltet ihr jetzt setzen

Kürbis-Pfannkuchen
Ob als Pfannkuchen, Suppe oder Brot zubereitet: Kürbis liefert viele wertvolle Vitamine, die euer Immunsystem pushen
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Winterzeit ist Grippezeit!
Doch ihr könnt einiges tun, um eure Abwehrkräfte zu stärken. Wir verraten euch, mit welchen gesunden Snacks ihr euer Immunsystem pusht. Damit beugt ihr Viren, Bakterien und anderen Krankheitserregern optimal vor.

Grippewelle „kann sich bis ins Frühjahr erstrecken”

Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Grippewelle noch lange nicht vorbei ist, ganz im Gegenteil. Aktuell gewinnt sie sogar noch an Dynamik: So wurden in NRW beispielsweise in nur einer Woche über 5.000 Fälle gemeldet. In der Kalenderwoche zuvor waren es noch 2.800 Fälle. Die Anzahl hat sich also fast verdoppelt! Hinzu kommen andere Erkältungs-Infekte, die für volle Wartezimmer sorgen.

Insbesondere seit Jahresanfang steigen die Zahlen deutlich. „Die Zahl der Patientinnen und Patienten in den Wartezimmern steigt seit Jahresbeginn täglich”, berichtet eine Sprecherin des Hausärzteverbandes Nordrhein. Von den meldepflichtigen akuten Atemwegserkrankungen sei das Grippevirus die dominierende Erkrankung, berichtet eine Sprecherin des Landeszentrums für Gesundheit. Und „die Grippesaison kann sich bis ins Frühjahr erstrecken”, erklärt Lars Rettstadt, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe.

Ein starkes Immunsystem ist aktuell also wichtiger denn je!

Warum wir im Winter öfter an Atemwegsinfekten wie Husten und Schnupfen erkranken

Aber warum werden wir im Winter eigentlich öfter krank als im Sommer? Im Durchschnitt erkranken Erwachsene zwei- bis viermal pro Jahr an einem Atemwegsinfekt. Bei Kindern sind bis zu zwölf Erkältungen in einem Jahr nicht ungewöhnlich, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Grundsätzlich steigt das Risiko für Infekte, wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken.

Denn Fakt ist: Unser körpereigenes Abwehrsystem wird bei nasskaltem Wetter besonders gefordert. Wie gut unser Immunsystem funktioniert, hängt dabei von vielen verschiedenen Faktoren ab. Meist halten wir uns in der kalten Jahreszeit mehr drinnen als draußen auf. Dadurch nimmt die Bewegung an der frischen Luft ab, welche die Durchblutung anregt, nachweislich Entzündungen reduziert und dadurch das Immunsystem leistungsfähiger macht.

Stattdessen halten wir uns überwiegend in beheizten Räumen auf. Die trockene Heizungsluft sorgt dafür, dass unsere Schleimhäute austrocknen. Dadurch haben Viren und Bakterien leichtes Spiel, da die natürliche Schutzbarriere fehlt. Das macht vor allem Büros, Kindergärten und Schulen, aber auch Bahnen und Züge, in denen sich viele Menschen auf kleinem Raum tummeln, schnell zu regelrechten Hot-Spots für Krankheitskeime.

Lese-Tipp: Mit Vitaminen, Tabletten und Co.: Kann man eine Erkältung wirklich aufhalten? RTL-Rporterin wagt den Selbstversuch

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Warum Kälte tatsächlich Erkältungen begünstigt

Doch auch die falsche Kleidung im Winter kann das Risiko für Erkältungskrankheiten erhöhen: Kühlt unser Körper aus, fährt er alle nicht lebensnotwendigen Funktionen herunter. Das führt dazu, dass unsere Arme, Beine und auch die Schleimhäute schlechter durchblutet werden und das Immunsystem geschwächt wird. Kälte an sich macht uns zwar nicht krank, aber anfälliger für Viren und Bakterien allemal.

Grundsätzlich ist ein intaktes Immunsystem das A und O, um einer Erkältung vorzubeugen. Zum Glück können wir einiges dafür tun, um unsere Abwehrkräfte zu stärken. Mit viel Bewegung an der frischen Luft in angemessener Kleidung und ausreichend Schlaf beugt ihr Infekten optimal vor. Aber auch regelmäßige Entspannungspausen, der Abbau von Stress und eine ausgewogene Ernährung haben maßgeblichen Einfluss auf die Erkältungshäufigkeit.

Welche Vitamine und Nährstoffe für ein funktionierendes Immunsystem wichtig sind

Im Hinblick auf Ernährung solltet ihr vorwiegend auf frische, unverarbeitete Lebensmittel setzen. Wenn ihr Obst, Gemüse und Salat saisonal und regional kauft, schmecken diese nicht nur besser und vollmundiger. Die reif geernteten Früchte enthalten außerdem mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Und diese wirken wie ein Boost für euer Immunsystem. Zudem müssen die heimischen Früchte nicht quer über den Globus transportiert werden. Das schont die Umwelt, minimiert Nährstoffverluste und macht sich zudem durch einen geringeren Preis mehr als bezahlt.

Es gibt einige Vitamine und Nährstoffe, denen bei der Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten eine besondere Bedeutung zukommt. Dazu zählen Vitamin A, C und D, Eiweiß sowie der Mineralstoff Zink. Diese solltet ihr vor allem in der dunklen Jahreszeit regelmäßig und ausreichend aufnehmen.

Vitamin A to go? Mit diesen Snacks klappt’s

Vitamin A ist elementar für das Zellwachstum und die Sehkraft. Darüber hinaus ist es wichtig für die Hautgesundheit sowie die Schleimhäute und stärkt das Immunsystem. Gute Quellen für Vitamin A sowie Beta-Carotin (Pro-Vitamin A) sind:

  • Kürbis

  • Möhren

  • Süßkartoffeln

Tolle Snacks für zwischendurch sind ein Glas Möhrensaft, Möhren-Nuss-Salat oder Möhren-Sticks. Sowohl aus Kürbis als auch aus Süßkartoffeln lassen sich köstliche Chips, Wedges oder Pommes herstellen. Aber auch als Pfannkuchen oder herzhafte Puffer könnt ihr das leckere Gemüse genießen. Egal, für welche Variante ihr euch entscheidet: Sie alle eignen sich perfekt als Brotdosen-Füllung, da sie auch kalt schmecken. Das Gleiche gilt für herzhafte Muffins mit Möhren, Kürbis und Süßkartoffeln.

Lese-Tipp: Sind Möhren wirklich ein Bräune-Booster? RTL-Reporterin macht den Test

Wichtig: Da es sich bei Vitamin A um ein fettlösliches Vitamin handelt, solltet ihr zu den entsprechenden Lebensmitteln immer einen Schuss Öl geben. Nur so kann unser Körper das Vitamin aufnehmen. Rohkost solltet ihr daher beispielsweise immer mit einem Dip kombinieren.

Wie ihr Vitamin C lecker in euren Alltag integriert

Das wasserlösliche Vitamin C unterstützt unser Immunsystem auf vielfältige Weise: Es wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und macht freie Radikale, die im Stoffwechsel, beim Sport oder Rauchen entstehen, unschädlich. Wie alle Vitamine kann unser Körper es nicht selbst herstellen, weswegen wir es über die Nahrung aufnehmen müssen.

Wie gut, dass gerade im Winter zahlreiche Vitamin-C-Lieferanten Hochsaison haben:

  • Apfelsinen

  • Brokkoli

  • Grünkohl

  • Mandarinen

  • Petersilie

  • Rosenkohl

  • rote Paprika

Pausenbrote oder sonstige Frühstückssnacks könnt ihr von einer Sekunde auf die andere in eine echte Vitamin-C-Bombe verwandeln: Streut einfach eine Handvoll Petersilie darüber. 100 Gramm Petersilie liefern nämlich unglaubliche 160 Milligramm Vitamin C. Zum Vergleich: 100 Gramm Apfelsine oder Zitrone enthalten gerade einmal 50 Milligramm Vitamin C. Wer Petersilie pur nicht mag, kann sie in Form von Pesto als Brotbelag, Salat- oder Pastasauce verwenden.

Vor allem rote Paprika eignet sich perfekt als Rohkost und ist der perfekte Snack für zwischendurch. Auch Kinder mögen sie meist aufgrund ihres süßlichen Geschmacks. Aber auch Apfelsinen oder Mandarinen eignen sich als kleiner Immunbooster zwischendurch. Auch Brokkoli oder Blumenkohl könnt ihr roh genießen oder als Salat zubereiten.

Wichtig: Da Vitamin C hitzeempfindlich ist, solltet ihr Brokkoli, Rosenkohl und Co. nach Möglichkeit nur kurz in wenig Wasser garen oder dünsten.

Pilzen sei Dank: Wie ihr eure Vitamin-D-Speicher füllen könnt

Sind unsere Vitamin-D-Speicher nicht ausreichend gefüllt, fühlen wir uns schnell schlapp und kommen nicht in die Gänge. Etwa 80 bis 90 Prozent des täglichen Vitamin-D-Bedarfs werden über die UV-B-Strahlung der Sonne abgedeckt. Während die Haut im Frühling und Sommer problemlos ausreichend Vitamin D bildet, droht im Herbst und Winter infolge der verminderten Sonnenstrahlung ein Mangel des fettlöslichen Vitamins. Denn in der dunklen Jahreszeit sind nicht nur die Tage kürzer, sondern die Intensität der Sonneneinstrahlung ist auch schwächer als im Sommer.

Vergleichsweise viel Vitamin D liefern fette Fische wie Lachs, Makrele, Thunfisch oder Hering. So enthält Lachs beispielsweise 16 Mikrogramm Vitamin D pro 100 Gramm, Hering bringt es auf acht bis 25 Mikrogramm und Aal auf 20 Mikrogramm pro 100 Gramm. Für Vegetarier und Veganer stellen Pilze eine gute Quelle für Vitamin D dar. Champignons und Pfifferlinge bringen es auf etwa zwei Mikrogramm pro 100 Gramm.

Wer den Vitamin-D-Gehalt der Pilze noch steigern möchte, kann folgenden Trick anwenden: Legt die Pilze vor der weiteren Verarbeitung und dem Verzehr etwa 15 Minuten lang mit der Lamellenseite nach oben in die Sonne. Optimal funktioniert das mit Champignons, Austernseitlingen sowie Shiitake-Pilzen. Denn nicht nur unser Körper bildet unter Einwirkung von Sonne Vitamin D, sondern auch Pilze. Auf diese Weise lässt sich der Vitamin-D-Gehalt der Pilze so weit steigern, dass der Tagesbedarf eines Erwachsenen bereits mit fünf bis 15 Gramm der Pilze gedeckt werden kann.

Champignons könnt ihr gebraten oder gefüllt genießen. Aus Shiitake-Pilzen könnt ihr mit ein wenig Olivenöl, Knoblauchpulver, Salz und Pfeffer im Backofen leckere Chips herstellen. Der perfekte Herbst-Snack für zwischendurch.

Wie ihr euch mit Naturjoghurt gesund löffelt

Neben den Mikronährstoffen ist auch eine ausreichende Zufuhr an Makronährstoffen wichtig für ein funktionierendes Immunsystem. Vor allem Eiweiß ist ein zentraler Baustoff für sämtliche Körperzellen wie auch unsere Antikörper. Daher kann ein Protein-Mangel die Immunabwehr schwächen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt täglich zwei bis drei Portionen tierisches Eiweiß. Die Zufuhr lässt sich beispielsweise durch ein Glas Milch, eine Scheibe Käse und ein Ei decken. Vegetarier können ihren Eiweißbedarf zum Beispiel über Hülsenfrüchte oder pflanzliche Drinks aus Soja decken.

Der perfekte Snack für unterwegs ist ein Becher (150 Gramm) fettarmer Naturjoghurt. Neben reichlich Eiweiß enthält der Joghurt sogenannte Probiotika. Die Mikroorganismen, zu denen unter anderem die Milchsäurebakterien zählen, haben einen positiven Effekt auf die Darmflora. Da im Darm etwa 80 Prozent aller Immunzellen sitzen, beugt ihr mit dem regelmäßigen Verzehr von Kefir, Buttermilch und Naturjoghurt somit auch Erkältungen vor.

Wem Joghurt pur zu langweilig ist, kann ihn mit Apfelsinen und winterlichen Gewürzen verrühren. Probiert doch mal dieses Rezept:

Zutaten:

  • 500 Gramm fettarmer Naturjoghurt

  • zwei Apfelsinen

  • ein halber Teelöffel Zimt

  • Mark einer Vanilleschote

Zubereitung:

  1. Schält und filetiert die Apfelsinen zunächst und schneidet sie dann in Würfel.

  2. Rührt Zimt und Vanillemark in den Joghurt.

  3. Gebt dann die Apfelsinenstücke hinzu.

  4. Füllt die Joghurtmasse in Gläser und toppt sie mit etwas Zimt.

Lese-Tipp: Sinnvoll oder überflüssig? Wie Probiotika wirken und wem sie wirklich nützen

Warum Nüsse nicht nur die Konzentration, sondern auch das Immunsystem stärken

Im Herbst und Winter haben auch Nüsse Hochsaison. Die kleinen Kraftpakete liefern neben Vitamin E, Selen und Kupfer auch Zink. Dieses stärkt unsere Abwehrkräfte. Zudem helfen auch die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren dabei, das Immunsystem zu stärken. Aufgrund ihres hohen Vitamin-B-Gehalts sorgen sie zudem für eine erhöhte Konzentrationsfähigkeit. Das alles macht sie zum idealen Snack. Aufgrund ihres hohen Energiegehalts sollte es jedoch nicht mehr als eine Handvoll am Tag sein.

Ebenfalls wichtig für eine funktionierende Immunabwehr ist die Zufuhr von ausreichend Flüssigkeit. Trinken wir zu wenig, verlangsamt sich der Stoffwechsel und unserem Körper fällt es schwerer, Bakterien und Viren abzuwehren. In der kalten Jahreszeit eignen sich Kräuter- und Früchtetees. Vor allem Ingwertee kurbelt durch die enthaltenen Gingerole die Durchblutung an. Die Scharfmacher wirken zudem antientzündlich und antibakteriell. Die Knolle punktet außerdem mit Antioxidantien, Mineralstoffen und ätherischen Ölen, die die Immunabwehr fördern.

Lese-Tipp: Das passiert im Körper, wenn wir jeden Tag Ingwer essen

Fazit: Wer regelmäßig auf die richtigen Lebensmittel und daraus zubereitete Snacks setzt, braucht sich um sein Immunsystem keine Gedanken machen. (vho, mit dpa)