Das Insekt ist nur ein paar Millimeter klein, hat aber riesige Auswirkungen auf den Anbau der deutschen Kartoffel. Es überträgt Bakterien, die Kartoffel wird zum Gummigemüse und die Landwirte müssen dabei momentan hilflos zugucken.
Welche Möglichkeiten gibt es, um die Ausbreitung zu stoppen?
Im Augenblick haben wir gar keine. Es gibt Notfallzulassungen von bestehenden Pflanzenschutzmitteln. Das ist aber immer mit sehr viel Bürokratie verbunden, bis sie eingesetzt werden dürfen.
Schilf-Glasflügel-Zikade heißt das Insekt, das sich in Deutschland immer weiter ausbreitet: nach Baden-Württemberg, Bayern und Hessen inzwischen auch in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Die Bauern befürchten hier Ausfälle von 70 % bis hin zu Totalausfällen. Und damit sind auch wir Verbraucher betroffen.
Müssen wir mit höheren Preisen oder Engpässen rechnen?
Geringeres Angebot wird immer zu höheren Preisen führen. Das ist im klassischen Markt so. Die Frage wird sein, werden die fehlenden Mengen, die bei uns kommen können, durchs Ausland ausgeglichen oder nicht? Aber das ist ja nicht unser Ziel, sondern wir wollen ja aus unserer regionalen Landwirtschaft unser Land ernähren.
Das heißt auch, dass alle Produkte, die aus Kartoffeln bestehen, wie zum Beispiel Chips oder Pommes, teurer werden können.
Ist das befallene Gemüse schädlich für die Gesundheit?
Momentan gibt es keine Hinweise, dass die Pflanzenkrankheit, die das Insekt überträgt, auch für den Menschen gefährlich sein könnte. Außerdem kommen Kartoffeln und Gemüse mit dieser gummiartigen Konsistenz meist gar nicht mehr in den Handel. Landwirte fordern jetzt von der Politik dringend, dass neue Pflanzenmittel zugelassen werden, damit die deutsche Kartoffel gerettet werden kann.