Irrer Cholesterin-Test
Ach du dickes Ei! Harvard-Forscher futtert 720 Eier – in einem Monat

Verrückt im Namen der Wissenschaft!
Für ein Forschungsvorhaben futtert ein Doktorand der Harvard Universität 24 Eier am Tag. Das Ziel: Mit seinem Selbstexperiment will er der Wirkung von Cholesterin auf den menschlichen Körper auf den Grund gehen. Das Ergebnis überrascht!
Selbstversuch extrem
Nick Norwitz beschäftigt sich seit einigen Jahren mit Ernährungsthemen und promovierte bereits 2021 laut Focus Online an der renommierten Oxford Universität zum Thema Stoffwechsel. Sein Forschungsschwerpunkt ist die ketogene Ernährung, eine Ernährungsform mit wenig Kohlenhydraten und viel Fett. Mit seinen Skills hat er es nun sogar bis an die Harvard Universität geschafft, die zu den renommiertesten Universitäten der Welt gehört. Um seine Forschung dort voranzutreiben, führt Norwitz manche Experimente einfach an sich selbst durch - so auch die 270 Eier binnen 30 Tagen.
Cholesterin im menschlichen Körper
Zum Hintergrund: Cholesterin ist lebensnotwendig. Ein gesunder Mensch hat etwa 140 Gramm davon im Körper und benötigt es unter anderem für die Herstellung verschiedener Hormone. Zu viel Cholesterin im Blut kann jedoch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Das Gesamtcholesterin eines Menschen setzt sich aus LDL und HDL zusammen. Während LDL als „schlechtes“ Cholesterin eher in Verruf geraten ist, weil es sich an den Wänden der Arterien ablagern kann, steht das „gute“ HDL dafür, dass der Körper das Blutfett wieder aus den Arterien herausfiltern kann. Aber auch LDL hat wichtige Eigenschaften: Es „räumt auf“, nachdem LDL seine Reparaturarbeiten erledigt hat.
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Ergebnis des Selbstexperiments überrascht
Nach einem Monat ist Nick Norwitz’ Experiment beendet. Das Verrückte: Es passiert ... nichts! „Mein Cholesterinspiegel ist nicht höher geworden”, erklärt der Wissenschaftler. Und das, obwohl er „viel mehr Cholesterin gegessen habe”. Und genau das habe er beweisen wollen, sagt er: Eier seien nicht ungesund, nur weil sie viel Cholesterin enthalten.
Es ist nicht bewiesen, ob das Experiment wirklich wie beschrieben stattgefunden hat. In seinem Video sieht man Norwitz lediglich beim Kochen.
Die aktuelle Forschung stützt die These des Doktoranten allerdings. Wissenschaftler gehen heutzutage davon aus, dass die Ernährung nur zu einem kleinen Teil für den Cholesterinspiegel verantwortlich sei, der Rest sei Genetik. So regulieren unter anderem LDL-Rezeptoren in der Leber den Cholesterinwert im Blut. (ude)