Unerkannter EindringlingDer Nachbar in eurem WLAN? So findet ihr es heraus

Skeptisch, ob der Internetprovider die vereinbarte Geschwindigkeit liefert? Da hilft nur nachmessen.
Ihr befürchtet, dass sich jemand Fremdes an eurem WLAN bedient? Wir wissen, wie ihr dem Eindringling auf die Schliche kommt. (Symbolbild)
Christin Klose/dpa-tmn/dpa

Habt auch ihr einen unliebsamen WLAN-Parasiten im Haus?
So werden in der IT-Welt nämlich Leute genannt, die sich unerkannt – und meist unerlaubt – an unserem WLAN bedienen. Doch die gute Nachricht ist: Ihr könnt ganz einfach erkennen, wenn jemand Fremdes euren Zugang nutzt und denjenigen ebenso einfach und langfristig aus dem WLAN verbannen.

Erste-Hilfe-Tipp bei WLAN-Eindringlingen: Blinkt das Licht am Router?

Zuerst einmal müsst ihr herausfinden, ob sich tatsächlich ein Unbekannter in den Router gehackt hat. Der Erste-Hilfe-Tipp: Wenn ihr euer WLAN neu startet, blinkt meist irgendwo ein Licht, das euch signalisiert, dass sich das Gerät mit dem Internet verbindet. Sollte es auch Minuten später noch blinken, ist dies das erste Anzeichen, dass sich jemand Fremdes in eurem WLAN befindet. So beschreibt es unter anderem die Technik-Website Giga.

Allerdings hat der Erste-Hilfe-Tipp einen Haken. Das Licht blinkt nämlich, wann immer sich ein Gerät in der Nähe mit dem Internet verbinden will – selbst wenn das der Smart-Kühlschrank ist. Der sicherere Weg, unerwünschte WLAN-Verbindungen zu unterbinden, ist deshalb über eure Router-IP-Adresse.

WLAN-Check 1 – Überprüfung eurer Router-IP-Adresse

Auch wenn sich IP-Adresse sogleich kompliziert anhört, ist auch hier die Überprüfung relativ einfach. Die IP-Adresse steht meist am Boden eures Routers und besteht aus vier Zahlenblöcken (zum Beispiel 123. 456. 7. 8.). Diese Nummer gebt ihr genau so in einen Webbrowser eurer Wahl ein. Es sollte sich anschließend die sogenannte „Router-Verwaltungsschnittstelle“ öffnen, schreibt Giga.

Lese-Tipp: Ungesicherte WLAN-Netzwerke nutzen? Wann das richtig teuer werden kann

Hier müsst ihr euch mit eurem Nutzernamen und Passwort einloggen, die ihr ebenfalls auf der Unterseite eures WLAN-Routers findet. Jetzt kommt es auf euren Anbieter an:

  • Habt ihr eine Fritz!Box, findet ihr alle Geräte, die in euer WLAN eingeloggt sind unter „Heimnetz” und „Heimnetzübersicht”

  • Habt ihr einen Telekom-Router, findet ihr alle Geräte, die in euer WLAN eingeloggt sind, unter „Netzwerk” und „NAT und Portregeln”

WLAN-Router von unten
An der Rückseite eures Routers könnt ihr unter anderem die IP-Adresse eures Routers erkennen. Den Nutzernamen und das Passwort braucht ihr für den Login im Browser. (Symbolbild)
Tomasz - stock.adobe.com

Lest ihr dort Geräte, die ihr definitiv nicht eurem Haushalt zuordnen könnt, könnt ihr diese hier einfach löschen.

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WLAN-Check 2 – Überprüfung des Routers mit einer App

Allein das Wort „IP-Adresse“ schreckt euch ab? Dann haben wir noch eine weitere Möglichkeit für euch, WLAN-Parasiten ausfindig zu machen. Und zwar über verschiedene Apps – für euren PC oder auch fürs Handy. Ihr müsst euch nur im App Store eures Vertrauens eine passende App downloaden, Suchschlagworte sind zum Beispiel „WiFi Scanner“ oder „Netzwerk-Scanner“.

Die Anwendung fürs Smartphone ist relativ simpel. Ihr hinterlegt in der App eurer Netzwerk und könnt anschließend im Menü einsehen, wer in eurem WLAN ist oder ob ihr gehackt wurdet. Aber Achtung: Manche Funktionen werden nur in der Pro-Version der App freigeschaltet. Für die müsstet ihr dann bezahlen.

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Die Anwendung für den PC ist komplizierter, wenn auch nur etwas. Ihr downloadet euch auch hier eine App, die euch zusagt. Entweder sie funktioniert wie auf eurem Smartphone über einen eigenen Anwendungsbereich oder aber auf eurem Desktop taucht ein ZIP-Ordner auf. Den packt ihr aus und startet die EXE-Datei. Danach sollten euch alle „Geräte mit IP-Adresse und Namen aufgelistet werden, die in eurem WLAN eingeloggt sind“, so Giga. Geräte mit fremden IP-Adressen oder falschem Namen sollten dann euer Misstrauen erregen.

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Fremde WLAN-Nutzer rausgekickt? So schützt ihr nun euren Zugang

Die Frage aller Fragen lautet nun: Wie kann ich mein WLAN vor unliebsamen Eindringlingen bewahren? Die Antwort ist naheliegend. Ihr solltet euren WLAN-Schlüssel ändern, sowohl den Namen eures Routers als auch das Passwort. Achtet bei beidem darauf, dass sich der ursprüngliche Name eures Routers genauso wie euer Name nicht darin wiederfindet.

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Wenn ihr auf Nummer Sicher gehen wollt, empfiehlt Chip zudem, einen sogenannten Mac-Filter einzurichten. Hier beschränkt ihr den Zugang zu eurem Router noch einmal händisch. Dafür loggt ihr euch wie beim WLAN-Check 1 beschrieben im Browser Router-Verwaltungsschnittstelle ein und hinterlegt dort von jedem Gerät, das Zugang zum WLAN haben soll, die Mac-Adresse. Das ist die sogenannte Hardware-Identifikationsnummer eures Geräts und findet sich in den Netzwerkeinstellungen von Smartphone, PC und Co.

Legt ihr euch irgendwann zum Beispiel ein neues Handy zu, müsst ihr das eben neu hinterlegen – sonst habt auch ihr keinen Zugriff auf den Router. Fremde bleiben eurem WLAN so zumindest fern.

Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche, Chip, Giga