Nach zweieinhalb Jahren voller Sorgen
Eltern erfahren, dass ihr tot geglaubter Sohn lebt

Man kann sich kaum vorstellen, was die Eltern mitgemacht haben.
Valeriia und Roman Biletskiy glaubten zwischenzeitlich, ihr Sohn Roman Jr. (25) sei tot. Doch er lebt! Jetzt ist er aus russischer Kriegsgefangenschaft freigekommen, berichtet Daily Mail.
Roman Jr. geriet beim Kampf um Mariupol in russische Gefangenschaft
Ihnen sei am 30. Dezember mitgeteilt worden, dass Roman Jr. aus dem Gefängnis entlassen worden ist, sagen die Ukrainer zu lokalen Medien. Sie leben mit ihren weiteren sieben Kindern im US-Bundesstaat Washington.
Einer von Roman Biletskiy initiierten Spendenaktion auf der Plattform Fundly zufolge geriet Roman Jr. im Mai 2022 in Gefangenschaft, als er Zivilisten in der von russischen Truppen belagerten Stadt Mariupol verteidigte. Die weiteren Mitglieder der Familie Biletskiy hatten im Februar 2022 ihr Zuhause in der Region Cherson im Süden der Ukraine verlassen. Russische Truppen seien mit Panzern in die Stadt eingefallen, hätten seine Schwägerin getötet und seinen dreijährigen Neffen gefoltert, schreibt Biletskiy auf der Spendenplattform.
Brief des ukrainischen Präsidenten informierte über vermeintlichen Tod
Die Familie wurde laut dem Vater „irrtümlicherweise” durch einen offiziellen Brief des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über Roman Jr.s Tod informiert. Zwei Monate später erfuhr sie, dass ihr Sohn lebt und in Kriegsgefangenschaft ist. Im Februar 2023 erhielten die Eltern ein weiteres Lebenszeichen, als sie Roman Jr. in einem Video aus einem russischen Gefängnis sahen.
„Die ganze Zeit lang hatte Valeriia die Hoffnung, ihren Sohn wiederzusehen”, schreibt Roman Biletskiy. Die letzten zweieinhalb Jahre seien eine harte Zeit gewesen, sagt Valeriia Biletskiy dem Sender King 5. „Wir hatten immer Sorgen um unseren Sohn.”
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Mutter will ihren Sohn in die USA holen
Jetzt ist Roman Jr. endlich frei. Seine Eltern sahen zuerst ein Foto ihres Sohnes aus einem Bus, dann erhielten sie einen Anruf. Laut Roman Biletskiy waren seine ersten Worte: „Mama, weine nicht. Mama, ich bin zuhause.”
Die Spenden sollen unter anderem Valeriia Biletskiy ermöglichen, in die Ukraine zu reisen und ihren Sohn in die USA zu holen. Bis Mittwochnachmittag (8. Januar) waren gut 5.300 US-Dollar (rund 5.200 Euro) zusammengekommen. (bst)