Notarzt stirbt bei Flugzeugabsturz in NRW
So wollen die Ermittler die Ursache für den Todesflug klären
Das Entsetzen ist immer noch riesig!
Nur kurz nach dem Start stürzt die „Bonanza“ auf einem Feld in Sankt Augustin (NRW) ab. An Bord: Dr. Jochen Hinkelbein und seine kleine Tochter (6). Der 51-jährige Chef- und Notarzt ist sofort tot, seine kleine Tochter kann sich schwer verletzt aus dem Wrack retten. Wie es zu der schrecklichen Tragödie kommen konnte, ist auch eine gute Woche nach dem Flugzeugabsturz noch komplett unklar. Das soll sich jetzt jedoch ändern.
Mensch, Maschine oder Umwelt? So soll die Ursache zum Flugzeugabsturz in NRW geklärt werden
Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, kurz BFU, hat die Ermittlungen übernommen. Sie wollen die Absturzursache feststellen. Noch stehen die Untersuchungen allerdings ganz am Anfang. Sich jetzt schon festzulegen, wäre falsch, so BFU-Pressesprecher Germout Freitag im Gespräch mit RTL. Gerüchte, dass es sich um einen Motorschaden handeln könne, spielen für ihn und die Ermittler der BFU keine Rolle: „Natürlich untersuchen wir auch den Motor, ob der schon vorher ausgefallen ist.“ Das sei aber nur ein Teil der Ermittlungen, erklärt er weiter.
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„Grundsätzlich gibt es einen sogenannten Dreiklang der Untersuchung: Mensch, Maschine, Umwelt – also sogenannte Geo-Faktoren. Das betrachten wir alles.“ Bei Letzterem wird unter anderem untersucht, wie das Wetter vor Ort gewesen ist. Dabei geht es um die Winde, aber auch den Sonnenstand, sagt Freitag weiter. Bei den Geo-Faktoren wird auch untersucht, inwieweit es Objekte gegeben haben könnte, die im Weg gewesen sind. Bis die Ursache gefunden wird, kann es ein ganzes Jahr dauern, so der BFU-Sprecher.
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Flugzeugabsturz in Sankt Augustin: Hier werden Teile des Wracks nun untersucht
Um alles zu untersuchen, wurden bereits Teile der Bonanza zur BFU nach Braunschweig gebracht. „Allerdings nicht das komplette Wrack“, wie Freitag betont. Das sei in den wenigsten Ermittlungen der Fall. Viel eher werden die Reste des Flugzeugs nach einem Absturz in Lagerhallen oder ähnliches untergestellt. Darum müsse sich aber der Halter der Maschine kümmern.
Auf die Auswertung einer sogenannten Blackbox müssen die Ermittler beim Absturz der Bonanza verzichten. Das ist ein Gerät, bei dem die Flugdaten und die Geräusche im Flugzeug aufgezeichnet werden. Es kommt jedoch nur in Flugzeuge über fünf Tonnen oder für Flugzeuge mit Platz für mehr als zwölf Personen zum Einsatz. Die Bonanza ist jedoch deutlich leichter und kleiner.