Jetzt soll das Tier getötet werden

Tourist überlebt Bärenangriff in Italien: „Brutale Attacke wird mich den Rest des Lebens prägen!”

Vivien Triffaux überlebte einen Bärenangriff im norditalienischen Trentino
Vivien Triffaux überlebte einen Bärenangriff im norditalienischen Trentino
editorialedomani.it / Vivien Triffaux

„Ich sah ihr Junges und wusste sofort, dass die Bärin aggressiv war!”

Sechs Tage nach der Bärenattacke im norditalienischen Trentino kann Vivien Triffaux das Krankenhaus verlassen. Einer lokalen Tageszeitung erzählt der 43-jährige Franzose jetzt, wie er die schicksalhafte Begegnung am Morgen des 16. Juli erlebt. „Ich hatte nur noch Zeit, mich auf dem Boden zusammenzurollen und mich zu schützen”, sagt er.

Urlauber in Italien von Bärin angegriffen

Am frühen Dienstagmorgen bricht Triffaux alleine zu einer Wanderung oberhalb von Dro, einer kleinen Stadt in der Nähe des Gardasees auf. Dort kommt es zu der plötzlichen Begegnung mit der Bärin, die tödlich hätte enden können. „Ich kenne die Gegend gut und alles lief sehr gut”, erzählt der Franzose der italienischen Tageszeitung Domani. Einen Teil des Klettersteigs habe er bereits hinter sich gehabt. An einer Kreuzung zwischen einer steinigen Forststraße und einem kleinen Pfad, der stark bewachsen und nur schwer einsehbar ist, passiert es.

„Plötzlich rannte eine Bärin auf mich zu”, erinnert er sich. „Ich erhaschte einen Blick auf einen Welpen hinter ihr und wusste sofort, dass sie aggressiv war. Ich hatte nur Zeit, mich auf dem Boden zusammenzurollen und mich zu schützen, insbesondere meinen Hals und Kopf”, so Triffaux. Dann habe das Tier zugebissen.

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„Die Bärin biss mich tief in den Arm und kratzte mich!”

Als die Bärin ihren Griff gelockert habe, habe er versucht zu entkommen, erzählt der 43-Jährige der Zeitung. Er habe sich in die Büsche der darunter liegenden Forststraße geworfen. Doch die Bärin sei ihm gefolgt und noch immer angriffslustig gewesen. „Ich stand auf und sah sie an. Und an diesem Punkt hörte sie auf, aggressiv zu sein. Sie stand etwa einen Meter von mir entfernt auf ihren Hinterbeinen”, sagt Triffaux.

Einige Sekunden lang hätten sie sich in die Augen gesehen. „Ich versuchte ihr klar zu machen, dass ich keine bösen Absichten hatte. Dann ging sie. Das alles dauerte nur ein paar Sekunden, aber für mich fühlte es sich wie eine Ewigkeit an”, so der Urlauber. Sofort wählt er den Notruf. Ein Rettungshubschrauber bringt ihn in eine Klinik in Trient.

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Urlauber nach Bärenangriff: „Bin dankbar, am Leben zu sein!”

Der 43-Jährige hat mehrere Wunden an Armen, Beinen und seiner Brust. Dazu zahlreiche Prellungen und eine tiefe Bisswunde, wie er der Zeitung Domani erzählt. Auch psychisch habe ihn der Angriff mitgenommen. „Diese brutale und gewalttätige Begegnung mit dem Bären wird mich für den Rest meines Lebens prägen”, sagt er.

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Zu der Tatsache, dass die italienischen Behörden das Tier nun suchen und töten wolle, will er seine Meinung nicht öffentlich äußern. Er sei froh, überhaupt noch am Leben zu sein. „Ich denke jedoch, dass dieser Angriff die Debatte über das Zusammenleben von Mensch und Wildtieren neu entfachen sollte”, sagt Vivien Triffaux. Der Angriff habe ihn zum Nachdenken gebracht, darüber, was im Leben wirklich zählt. (sbl)