Quartett ohne Ausrüstung auf Bergtour

Deutscher Teenager steigt barfuß auf Berg in Tirol und muss gerettet werden

Rettungsaktion
Die nächtliche Rettung gestaltete sich schwieriger als gedacht
Bergrettung Ehrwald

Das ist richtig leichtsinnig!
Vier Jugendliche zwischen 17 und 19 Jahren haben sich bei einem unvorsichtigen Ausflug in Tirol in Schwierigkeiten gebracht. Eigentlich wollen sie im Heiterwager See baden, doch aus irgendeinem Grund kommen sie auf die Idee, leicht bekleidet eine Bergtour zu unternehmen. Von der kehren nur zwei zurück.

Zwei kehren um, zwei gehen weiter

Wie die „Kronen-Zeitung“ berichtet, bricht das Quartett, das aus dem Raum Berlin stammen soll, am Dienstag nach dem Baden in dünnen Klamotten und mit Turnschuhen in Richtung des Berges Niederjoch auf. Einer von ihnen sogar barfuß. Sie sind demnach am Nordwestufer des Sees unterwegs, der Gipfel ist etwa 600 Höhenmeter entfernt. Das Problem: Es gibt keinen Steig oder Wanderweg hinauf, sie müssen buchstäblich über Stock und Stein.

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Heiterwanger See
Heiterwanger See
picture alliance / picture alliance | Peter Schickert

Das geht eine Zeitlang gut, doch als der Berg steiler und die Strecke immer unwegsamer wird, mehren sich die Probleme. Zwei aus der Gruppe beschließen umzukehren, wollen ihre Kameraden überreden, mit ihnen zu kommen, heißt es weiter. Doch die Teenager, einer in Turnschuhen, der andere ohne Fußbekleidung, klettern weiter.

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Heli-Rettung könnte teuer werden

Sie schaffen es tatsächlich auf den Gipfel, doch der Rückweg geht gründlich schief. In einer steilen Rinne ist der Weg zuende, sie kommen nicht mehr vor oder zurück. Einer stürzt 20 Meter in die Tiefe, ist verletzt, so die Zeitung.

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Zwar haben sie Handys dabei, können aber keine Hilfe rufen, weil die Akkus leer sind. Das erledigen die beiden Freunde, sie alarmieren die Bergwacht. Inzwischen ist es 21 Uhr und dunkel. Unter diesen Bedingungen ist es selbst für die trainierten und gut ausgerüsteten Retter zu gefährlich, zu den beiden Havaristen aufzusteigen. Anderthalb Stunden später wird ein Rettungshubschrauber angefordert, dessen Besatzung die Hobby-Alpinisten per Seilwinde aus der Gefahrenzone holt.

Vorsichtshalber werden sie ins Krankenhaus gebracht, das sie der Zeitung zufolge schnell wieder verlassen können, die Verletzungen sind nur leicht. Den Hubschraubereinsatz werden sie wohl aus eigener Tasche bezahlen müssen, vermutet das Blatt. (uvo)