Nachbarn getötetMord aus Schwulenhass? Cold-Case von 2003 vor Gericht

Sogenannte «Cold Cases» werden regelmäßig Jahre später neu bearbeitet - dieses Mal mit Erfolg. (Symbolbild)
Ein inzwischen 57 Jahre alter Mann soll 2003 in Bad Driburg aus Hass auf Homosexuelle und akuter Geldnot seinen Nachbarn getötet haben. (Symbolbild)
Friso Gentsch/dpa

Aus Schwulenhass und wegen 150 Euro?
Vor dem Landgericht Paderborn wird nun ein 22 Jahre alter Cold Case verhandelt. Ein inzwischen 57 Jahre alter Mann soll 2003 in Bad Driburg aus Hass auf Homosexuelle und akuter Geldnot seinen Nachbarn getötet haben.

Vor 22 Jahren getötet – nun steht 57-Jähriger vor Gericht

Das Landgericht Paderborn verhandelt in einem Cold-Case-Fall seit Mittwoch über einen 22 Jahre zurückliegenden mutmaßlichen Mord. Ein inzwischen 57 Jahre alter Mann soll 2003 in Bad Driburg aus Hass auf Homosexuelle und akuter Geldnot seinen Nachbarn getötet haben. Dabei soll er dem homosexuellen Kellner auch dessen Portemonnaie mit etwa hundert bis 150 Euro Bargeld gestohlen haben.

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Mord aus Schwulenhass? Cold-Case-Fall womöglich durch DNA-Massentest gelöst

Der Tatverdächtige sitzt seit Mai in Untersuchungshaft. Die Polizei in Bielefeld kam durch eine DNA-Reihenuntersuchung auf seine Spur. Den Ermittlern gelang es mit den neuesten wissenschaftlichen Standards, eine neue am Leichnam entdeckte DNA-Spur zu identifizieren. Diese führte bei der Reihenuntersuchung zum Treffer.

Der Tatverdächtige soll in die Kellerwohnung seines Opfers eingedrungen und dieses niedergeschlagen haben. Anschließend soll er ein Verreisen des Getöteten vorgetäuscht haben, um eine schnelle Entdeckung der Tat zu verhindern. In dem Fall sind Verhandlungstage bis Mitte Januar angesetzt. (jow/afp)

Verwendete Quellen: afp