Nachbarn wollen noch helfen
„Und dann gab es den großen Knall!“ Kleinflugzeug stürzt auf Haus in Korschenbroich
„Da war so eine Qualmwolke, da konnte keiner mehr rein.“
Dagmar Carstensen ist noch immer schockiert. Am Samstag (31. Mai) kracht ein Kleinflugzeug auf das Nachbarhaus. Die Maschine ist zerstört, sofort stehen Teile des Gebäudes in Flammen. Die Pilotin (71) und die Hausbewohnerin (84) sterben. Dabei versuchen Familienmitglieder und Nachbarn noch, die beiden zu retten.
Kleinflugzeug stürzt in Korschenbroich ab: „Dann hat mein Sohn den Mann festgehalten“
Es geht alles ganz schnell, erzählt Dagmar Carstensen im RTL-Interview. „Meine Tochter, die ist krank und lag auf der Couch und hat gesehen – oder vielmehr erst gehört, dass ein Flugzeug kam. Und das flog so tief und ging immer tiefer, immer ganz langsam tiefer – und dann gab es den großen Knall, den hab ich auch mitbekommen.“

Nach ersten Erkenntnissen soll die Maschine – vermutlich eine Cessna – gegen 12.30 Uhr auf die Terrassenseite eines Wohnhauses niedergegangen sein und dabei die Fassade gestreift haben. Drei Personen sollen laut RTL-Informationen in dem angemieteten Haus leben. „Ich bin direkt raus, hab geguckt und meinen Sohn gerufen“, so die Nachbarin weiter. Doch eine Rettung oder eine Erste Hilfe seien da schon nicht mehr möglich gewesen, obwohl Carstensens Sohn noch versucht habe, die Tür zum Haus einzutreten. „Da war so eine Qualmwolke, da konnte keiner mehr rein, das ging einfach nicht“, sagt sie weiter.

In diesen Sekunden spielen sich Horrorszenen in der kleinen Siedlung im Korschenbroicher Stadtteil Kleinenbroich ab. Sowohl die Pilotin (71) als auch die Hausbewohnerin (84) und deren Dackel sterben. Besonders tragisch, so die Nachbarin weiter: Auch der Mann der 84-Jährigen sei vor Ort gewesen, habe noch versucht, seine Frau vor den Flammen zu retten. „Dann hat mein Sohn den Mann festgehalten, damit der nicht auch noch da reinläuft.“
Lese-Hinweis: Kleinflugzeug stürzt auf Haus – Pilotin (71) meldet zuvor technische Probleme

Tragödie am Niederrhein: Flugzeug stürzt auf Haus – „es ist wirklich schlimm“
Wie genau es zu dem Absturz kommen konnte, ist noch unklar. Laut aktuellen Ermittlungen geht die Polizei davon aus, „dass die Pilotin aus Alkersleben losgeflogen ist, mit dem Ziel, am Flughafen Mönchengladbach zu landen“, so eine Polizeisprecherin am Nachmittag zu RTL. Die Stadt in Thüringen ist rund 370 Kilometer von der Stadt in NRW entfernt. Rund drei Kilometer entfernt vom Flughafen in Mönchengladbach kam es dann zur Katastrophe: „Auf dem Flug meldete sie der Flugsicherung technische Probleme. Insofern gehen wir davon aus, dass es hier zu einem tragischen Unfall aufgrund technischer Probleme gekommen ist.“
Ganz glauben kann Dagmar Carstensen die Tragödie noch immer nicht. Es sei „furchtbar“, so die Nachbarin: „Das ist so schlimm, so etwas! Wenn man die Leute dann noch so kennt, ist es wirklich schlimm, es ist traurig.“