In Dortmund angemeldet - so funktioniert die MascheNigerianer zockt deutschen Staat ab, indem er Kindergeld für 24 Kinder kassiert
„Mr. Cash Money“ zockt Deutschland ab!
Er lebt in Nigeria, zeigt sich im Netz mit Luxuskarossen und Geldscheinen und soll durch ein unfassbares System reich geworden sein: Jonathan A., Spitzname „Mr. Cash Money“. Der Mann mit deutschem Pass soll über Scheinvaterschaften satte Sozialleistungen kassieren. Wie Behörden und Regierung jetzt dagegen vorgehen wollen, seht ihr im Video.
Millionenbetrug durch angebliche Vaterschaften?
Jonathan A. lebt offenbar ein angenehmes Leben in Nigeria. Sein „Geschäftsmodell“: Er ist offiziell als Vater von 24 Kindern, in Deutschland gemeldet und jedes dieser Kinder soll ihm Sozialleistungen eingebracht haben. In den sozialen Medien posiert er mit Luxusautos, wirft mit Geldscheinen um sich. Nach bisherigen Schätzungen entsteht durch ihn ein Schaden von rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr.
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Insgesamt sollen durch Jonathan A. 94 Personen nach Deutschland gekommen sein. Die Masche: Männer mit deutschem Pass erkennen Kinder von ausländischen Müttern an, deren Asylantrag abgelehnt wurde. „In dem Moment, wo eine Person mit einem Bleiberecht, also eben ein deutscher Mann, dieses Kind anerkennt, haben natürlich die Mutter und das Kind dann auch ein Bleiberecht“, erklärt Dr. Hanna Sammüller vom Kreisverwaltungsreferat München im RTL-Interview. Durch die Anerkennung erhalten Mutter und Kind sowie enge Angehörige automatisch ein Bleiberecht und die angeblichen Väter kassieren Sozialleistungen.
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Gesetzeslücken ermöglichen Missbrauch
Offenbar wurden die Angaben von Jonathan A. nie überprüft. Er soll einfach behauptet haben, die Kinder seien seine. Die zuständigen Stellen zahlten weiter, ohne Zweifel an der Vaterschaft nachzuprüfen. Behörden sprechen mittlerweile von bundesweit rund 5.000 solcher Verdachtsfälle. Eine eigens eingerichtete Sonderprüfgruppe untersucht inzwischen Fälle, bei denen es Hinweise auf Scheinvaterschaften gibt.
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Jetzt zieht die Bundesregierung die Reißleine
Die Bundesregierung reagiert nun auf den massiven Missbrauch. Künftig soll eine Zustimmung der Ausländerbehörde erforderlich sein, wenn beim Elternpaar ein aufenthaltsrechtliches Ungleichgewicht besteht, also etwa, wenn einer einen sicheren Aufenthaltstitel hat und der andere nicht.
Der Gesetzesentwurf rechnet mit etwa 65.000 Prüffällen. Nicht alle davon sind Betrugsfälle, doch die Behörden wollen genauer hinschauen. Wird Sozialbetrug nachgewiesen, kann die Vaterschaft rückwirkend aberkannt werden. Außerdem sollen falsche Angaben künftig strafbar sein. Für „Mr. Cash Money“ dürfte es damit eng werden, denn die Luft für dreiste Scheinväter wird dünner.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche


