Die ewige Silvester-Debatte! Sollte es ein Böllerverbot geben? Eure Meinung ist gefragt

Die Silvesterböllerei steht auf dem Prüfstand.
Während Bund und Länder über rechtliche Möglichkeiten beraten, wächst der Druck aus der Bevölkerung und von Verbänden. Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich ein Ende der privaten Knallerei – und die Politik muss entscheiden, ob öffentliche Feuerwerke bald die Ausnahme oder die Regel sein werden.
Bund prüft Böllerverbote
Das Bundesinnenministerium prüft derzeit, welche rechtlichen Möglichkeiten es für strengere Regeln gibt. Das geht aus der Antwort vom Parlamentarischen Staatssekretär Christoph de Vries (CDU) auf eine Anfrage der Grünen hervor. „Das Bundesinnenministerium hat sich gegenüber diesen Diskussionen grundsätzlich offen gezeigt und prüft derzeit, inwieweit diesen Anliegen inhaltlich und rechtstechnisch Rechnung getragen werden könnte“, heißt es darin.
Die Grünen kritisieren das Vorgehen als unzureichend. Marcel Emmerich, innenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion, sagt: „Kommunen brauchen endlich rechtssichere Handlungsspielräume, um Menschen, Einsatzkräfte, Tiere und Umwelt an Silvester zu schützen. Statt klarer Entscheidungen gibt es Prüfaufträge – das ist nicht nachvollziehbar.“
Video-Tipp: 60 Prozent der Deutschen sind für ein Böllerverbot
Mehrheit der Deutschen will Böllerverbot
Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL zeigt: 60 Prozent der Deutschen sprechen sich für ein Verbot von privatem Feuerwerk aus, nur 37 Prozent wollen die Silvestertradition behalten. Überraschend: Tatsächlich geben nur 16 Prozent an, in diesem Jahr selbst Böller und Raketen kaufen zu wollen.
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Die Umfrage zeigt deutliche Unterschiede zwischen Altersgruppen und Geschlechtern: Frauen lehnen privates Feuerwerk stärker ab (68 Prozent) als Männer (53 Prozent). Unter jungen Menschen zwischen 18 und 29 Jahren spalten sich die Meinungen exakt, während sich Menschen ab 60 Jahren mit 64 Prozent am stärksten für ein Verbot aussprechen. Politisch ist das Thema ebenfalls umstritten: Unter Grünen-Anhängern liegt die Zustimmung bei 84 Prozent, bei AfD-Anhängern sind 64 Prozent dagegen. SPD- und CDU/CSU-Wähler tendieren mehrheitlich für ein Verbot, bei der Union ist die Zustimmung mit 53 Prozent knapp.

Die Debatte wird von der Bevölkerung unterstützt: Mehr als 2,2 Millionen Menschen haben eine Petition der GdP für ein Böllerverbot unterzeichnet, die dem IMK-Vorsitzenden Ulrich Mäurer übergeben wurde. Gleichzeitig zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes, dass die Importe von Feuerwerk in diesem Jahr auf Rekordniveau liegen – trotz geringer Kaufbereitschaft der privaten Nutzer. (nha)
Verwendete Quellen: dpa, Forsa


