Schulstraßen sollen die Lösung bringen
Baden-Württemberg plant Verbot von Elterntaxis – RTL hat nachgefragt

Elterntaxis gelten an Schulen als Plage.
Laut einem Bild-Bericht will Baden-Württemberg jetzt als erstes Bundesland Eltern verbieten, Kinder unmittelbar vor der Schule mit dem Auto abzusetzen oder abzuholen. Das Ministerium für Verkehr bestätigt dies auf RTL-Anfrage nicht.
Schulstraßen zu Unterrichtsbeginn temporär gesperrt
Die Landesregierung setze dabei auf sogenannte Schulstraßen. Ein Straßentyp, der zu Beginn und Ende des Unterrichts temporär gesperrt wird. Das verschafft Schulkindern Platz, um zu Fuß oder mit dem Rad sicher an der Schule anzukommen – ohne in den unübersichtlichen und intensiven Hol- und Bringverkehr von Eltern zu geraten.
Die Straßen sollten dem Landesverkehrsministerium von Minister Winfried Hermann (72, Grüne) zufolge möglichst flächendeckend an sämtlichen Schulstandorten eingerichtet werden, die dafür geeignet sind, heißt es in dem Bericht.
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Schon hunderte Schulstraßen in Paris
Das Ministerium erklärt auf RTL-Anfrage: „Den Artikel können wir so nicht bestätigen.” In Baden-Württemberg würden weiterhin die örtlich zuständigen Behörden in den Kommunen entscheiden, ob sie eine Schulstraße einrichten. Dies werde auch in anderen Flächenländern so gehandhabt.
„Eine Schulstraße ist grundsätzlich ein geeignetes Mittel, um Gefahrenstellen an Schulen zu beseitigen, die durch den Hol- und Bringverkehr verursacht werden. Ob ein konkreter Standort geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab”, heißt es weiter.
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Durch eine Neuerung in der Straßenverkehrsordnung sei es einfacher geworden, Schulstraßen einzurichten. Was das künftig für Baden-Württemberg bedeutet, daran werde noch gefeilt, so das Ministerium: „Baden-Württemberg arbeitet aktuell an einer Handreichung zu Schulstraßen und Schulzonen.” Andere europäische Länder sind da schon weiter: In Paris gibt es bereits hunderte solcher Schulstraßen. Weitere sollen folgen.