Nächste Woche erscheint sein Buch über den Trump-Clan

„Behinderte sollen einfach sterben“ - Neffe macht Donald Trump schweren Vorwurf

„Behinderte sollen einfach sterben“ - Neffe macht Donald Trump schweren Vorwurf
Das Buch seines Neffens dürfte Donald Trump wohl nicht gefallen. Der behauptet darin, dass Donald Trump menschenverachtende Aussagen über Behinderte gemacht hat.
Alex Brandon/AP/dpa

Krasse Aussagen von Trumps Neffe über seinen Onkel.
Vielleicht sollten Behinderte einfach sterben – das soll Donald Trump zu seinem Neffen gesagt haben. Ein Sprecher von Donald Trump streitet das vehement ab!

Dieses Buch birgt Sprengstoff

Fred C. Trump ist der Sohn von Donald Trumps Bruder Fred Trump Jr.. Nächste Woche veröffentlicht er das Buch „All in the Family: The Trumps and How We Got to Be This Way“ (Die Trumps und wie wir so wurden). Und das birgt Sprengstoff! Die New York Times hat bereits ein Vorabexemplar und zitiert daraus.

Fred C. Trump, 61, beschreibt sich selbst als seinem Onkel ziemlich nahe stehend. So nahm er zum Beispiel bei der Amtseinführung 2017 teil und besuchte mehrmals das Weiße Haus. Im Buch ist unter anderem ein Bild von ihm zu sehen, wie er am Schreibtisch des Oval-Office sitzt. Und bei einem dieser Besuche im Weißen Haus soll der menschenverachtende Satz von Donald Trump gefallen sein.

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Fred Trumps Sohn wurde mit seltener Krankheit geboren

Fred Trumps Sohn wurde mit einer seltenen Krankheit geboren, die zu Entwicklungsstörungen und geistigen Behinderungen führte. Seine Pflege wurde zum Teil mit Hilfe der Familie bezahlt. Als Donald Trump Präsident wurde, wollte Fred Trump seine Verbindung zum Weißen Haus für einen guten Zweck nutzen. Mit Hilfe von Ivanka Trump, seiner Cousine, und Ben Carson, dem damaligen Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung, gelang es ihm, so beschreibt es die New York Times, eine Gruppe von Befürwortern zu einem Treffen mit seinem Onkel zusammenzubringen. Der Präsident „schien sich zu engagieren, vor allem, als mehrere Menschen in unserer Gruppe über die herzzerreißenden und kostspieligen Anstrengungen sprachen, die sie unternommen hatten, um für ihre schwerbehinderten Familienmitglieder zu sorgen“, schreibt Fred Trump demnach in seinem Buch. Nach dem Treffen soll ihn aber sein Onkel beiseite genommen haben und gesagt haben:

„Vielleicht sollten diese Leute einfach sterben“, angesichts „des Zustands, in dem sie sich befinden, all der Kosten“. Und das soll kein Einzelfall von Bemerkungen sein, die die Euthanasie, also das Töten von behinderten Menschen wie in der Nazi-Zeit, befürwortet haben. Ein paar Jahre später, als er seinen Onkel um Hilfe bat, weil der Krankenkasse, die für die Pflege seines Sohnes aufkam, das Geld ausging, behauptete Fred Trump, sein Onkel habe gesagt: „Ich weiß es nicht. Er erkennt dich nicht wieder. Vielleicht solltest du ihn einfach sterben lassen und runter nach Florida ziehen“. Außerdem wirft Fred Trump in seinem Buch seinem Onkel vor, das N-Wort benutzt zu haben.

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Und was sagt Donald Trump dazu? Sein Sprecher Steven Cheung streitet alles vehement ab: Er bezeichnet Fred Trumps Darstellung als „komplett erfunden und als totale Fake News der höchsten Stufe“. „Jeder, der Präsident Trump kennt, weiß, dass er niemals solche Ausdrücke verwenden würde, und falsche Geschichten wie diese sind gründlich entlarvt worden“, sagt er. Trump wurde bereits früher beschuldigt, den Ausdruck zu benutzen, als er Gastgeber seiner Fernseh-Reality-Show war. Er hat dies bestritten. (eku)