Er gibt sich als Elitekämpfer aus und terrorisiert Familie
Fake-Soldat (26) zwingt Frauen mit Bomben-Lüge zum Dreier

Er inszeniert sich als knallharter Elite-Soldat, verspricht Schutz – und zerstört Leben.
Ein Mann (26) aus Ertingen (Baden-Württemberg) täuscht vor, Offizier des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr zu sein. Mit dieser perfiden Lüge quält er eine Familie, kontrolliert sie und vergewaltigt zwei Frauen. Jetzt hat das Landgericht Ravensburg den Mann zu einer Haftstrafe verurteilt.
Sein krankes Spiel: Bomben-Lüge und Psychoterror
Wie der SWR berichtet, spinnt der Mann ein wahres Lügennetz. Er gibt sich gegenüber einer jungen Frau und ihrer Familie als Generalleutnant der Bundeswehr und Elitesoldat des Kommandos Spezialkräfte (KSK) aus – und tischt ihnen eine haarsträubende Geschichte auf: Unter ihrem Haus liege eine Bombe, sogar das US-Verteidigungsministerium sei involviert.
Nur er könne die Familie retten, gemeinsam mit einem erfundenen „Spezial-Team”, das er komplett aus Fake-Accounts auf Instagram inszeniert. Unter einer perfiden Bedingung: Die Familie muss einen gefälschten Bundeswehr-Vertrag unterschreiben, sich seinen Befehlen unterwerfen. Ab jetzt bestimmt er über ihr Leben. Und das bedeutet Horror pur!
Die Opfer erzählen vor Gericht von ihrem Martyrium, das blankem Psychoterror gleicht. Wie der SWR weiter berichtet, müssen die Eltern, ihre zwei Töchter und eine Mitbewohnerin täglich ein Sportprogramm absolvieren. Ohne seine Erlaubnis dürfen sie nicht schlafen, essen oder trinken. Das Haus zu verlassen, ist verboten. Wer es dennoch wagt, dem droht der Tod. Doch sein perverser Plan geht noch weiter.
Erfundener Truppenarzt und Drohungen mit dem Tod
Der Täter denkt sich sogar einen Truppenarzt aus, lässt eine der jungen Frauen glauben, sie führe eine Beziehung mit diesem Mann. Über Fake-Accounts manipuliert er sie monatelang. Dann setzt er sie unter Druck: Der Truppenarzt sei angeblich gefangen genommen worden und werde sterben – es sei denn, sie schläft mit ihm und ihrer Freundin. Der Dreier soll außerdem gefilmt werden. Aus Angst und Verzweiflung gehorchen die Frauen. Sie fürchten sich um das Leben des erfundenen Partners und geben nach.
Schließlich erpresst er die Opfer später mit belastendem Material. Die Freundin wird schwanger, die Tochter zahlt aus Angst insgesamt 15.000 Euro, um die Videos verschwinden zu lassen. Beide Frauen sind schwer traumatisiert und befinden sich heute in psychologischer Behandlung.
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Lügennetz fliegt auf – Täter landet vor Gericht
Doch sein Plan fliegt auf. Eine der Frauen erstattet Anzeige, die Polizei nimmt den Fake-Soldaten endlich fest. Vor Gericht gesteht der Täter alles. Warum er die Frauen so manipuliert und bedroht hat, kann er nicht erklären. Ein Gutachter erklärt ihn dafür für voll schuldfähig – keine psychische Erkrankung, keine Intelligenzminderung. Das Landgericht Ravensburg verurteilt den Mann zu vier Jahren und sechs Monaten Haft.
Ist das genug? Fest steht: Die Frauen tragen das Trauma ihr Leben lang – er kommt in wenigen Jahren wieder auf freien Fuß. (kra, mit dpa)
Solltet auch ihr unter sexueller Gewalt leiden, findet ihr Hilfe unter der kostenlosen Hotline 08000 – 116 016 oder unter www.hilfetelefon.de.