Totale Überwachung oder Segen?In diesem Schwimmbad hängen 20 Kameras – das ist der Grund!

Im Ernstfall zählt jede Sekunde.
Auch dieses Jahr gibt es bereits Hunderte Badetote zu beklagen. Selbst in bewachten Gewässern gelingt es nicht immer, das Schlimmste zu verhindern. Ein Schwimmbad in Rheinland-Pfalz geht deshalb einen Schritt weiter!

„Ohne die KI hätte er das Kind nicht gesehen“

Im Moselbad in Koblenz hängen 20 Kameras an der Decke und bewachen jeden Zentimeter im Becken – und die Menschen darin. Dahinter steckt eine KI, die ungewöhnliches Schwimmverhalten erkennen kann und innerhalb weniger Sekunden auf der Smartwatch der Schwimmmeisterinnen und -meister Alarm schlagen soll.

Selbst erfahrene Kollegen seien dankbar für die Unterstützung durch die neueste Technik, so Christian Kuhn, der Chef des Moselbads. In einem Fall konnte der Bademeister rechtzeitig ein Kind retten, bevor Schlimmeres passierte. „Er hat zu mir nachher gesagt: Ohne die KI und ohne die Smartwatch hätte er wahrscheinlich das Kind nicht gesehen. Es rettet Leben.”

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Welche Aufnahmen zeigt die KI?

Ist der Preis dafür die Privatsphäre der Schwimmerinnen und Schwimmer? Kuhn betont: Er bekomme keine Kamerabilder zu sehen. Die KI zeige dem Personal nur die Umrandungen der Personen und wo im Becken sie sich genau befinden, sollte es zu einer Risikosituation kommen.

Ein solches Kamera-System wäre auch in Freibädern denkbar, dann müssten allerdings Masten aufgestellt werden. Es kostet pro Bad bis zu 150.000 Euro – keine kleine Investition. Da ist das AquaEye mit rund 7.000 Euro schon günstiger: Ein Gerät, das mit Schall arbeitet und so etwa an Badeseen Menschen in Not erkennen soll. Wie das funktioniert, seht ihr im Video oben.

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