Gute Anti-Aging-Maßnahme oder Quatsch?Das bringen Kollagenmasken wirklich

Lassen Kollagenmasken Falten verschwinden?
Diese Frage stellen sich viele Anti-Aging-Interessierte, denn im Kampf gegen Falten gehört Kollagen mit zu den beliebtesten Inhaltsstoffen in Hautpflegeprodukten. Doch sind Masken mit Kollagen eine sinnvolle Sache oder kann man sich das Geld sparen? Das haben wir die Hautärztin Dr. Susanne Steinkraus gefragt.
Was ist Kollagen?
Kollagen ist ein wichtiges strukturelles Protein, das in verschiedenen Tieren, einschließlich beim Menschen, vorkommt. Es ist das Hauptprotein in Bindegewebe und ist verantwortlich für die Festigkeit und Elastizität von Haut, Knochen, Sehnen, Knorpel und Blutgefäßen. Es gibt verschiedene Typen von Kollagen, die in verschiedenen Bereichen des Körpers gefunden werden. Zum Beispiel sind Typ I, II und III am häufigsten in menschlichen Geweben vorhanden.
„Kollagen macht etwa 30 Prozent des gesamten Proteins im menschlichen Körper aus”, sagt Dr. Susanne Steinkraus im Interview mit RTL.de. Mit zunehmendem Alter nimmt die natürliche Produktion von Kollagen im Körper ab, was zu Zeichen der Hautalterung wie Falten und Hautelastizitätsverlust führen kann. Aus diesem Grund wird Kollagen oft in Hautpflegeprodukten verwendet und als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, um das Hautbild zu verbessern und die allgemeine Gesundheit der Gelenke zu unterstützen.
Wie wirken Kollagenmasken?
Kollagenmasken, ob sie in Creme-, Gel- oder Sheet-Form vorliegen, gelten als effektive Methode, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und ihr ein strahlendes Aussehen zu verleihen. Wie genau die Masken wirken, hängt von ihrer Formulierung ab, aber im Allgemeinen sind sie so konzipiert, dass sie aufgetragen und für eine bestimmte Zeit auf der Haut belassen werden, damit sie ihre Wirkstoffe freisetzen können.
Die in den Masken enthaltenen Kollagenpartikel sollen helfen, die Haut aufzufüllen, indem sie die Feuchtigkeitsretention und Elastizität verbessern. „Eine Kollagenmaske spendet intensiv Feuchtigkeit und sorgt für einen sofortigen „Plumping”-Effekt”, betont die Hautärztin. Allerdings ist die Fähigkeit von Kollagen, die Haut zu durchdringen und den Kollagenspiegel im Körper zu erhöhen, Gegenstand von Diskussionen und Forschungen, da die Kollagenmoleküle zu groß sein könnten, um durch die Hautoberfläche einzudringen. Daher könnten die vorübergehenden Vorteile einer Kollagenmaske eher auf eine Verbesserung der Hautfeuchtigkeit und der äußeren Schichten der Haut zurückzuführen sein, als auf eine echte Erhöhung des Kollagens im Körper. „Der Anti-Aging-Vorteil ist meist oberflächlich, aber die Anwendung kann die Haut beruhigen, aufpolstern und Fältchen für einige Stunden reduzieren”, betont Steinkraus.
Darüber hinaus enthalten viele Kollagenmasken weitere pflegende Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Vitamine und Antioxidantien, die zusätzliche Vorteile für die Haut bieten können, wie die Reduzierung von Trockenheit, das Auffüllen von Feuchtigkeit und die Verbesserung des allgemeinen Hautbildes.
Generell solltet ihr bei der Wahl eurer Kollagenmaske immer euren Hauttyp beachten. Wer trockene Haut hat, sollte Steinkraus zufolge auf Masken mit Hyaluronsäure und feuchtigkeitsspendenden Ölen zurückgreifen. Wenn ihr eher empfindliche Haut habt, helfen euch Masken mit beruhigenden Inhaltsstoffen wie Aloe Vera oder Panthenol. Menschen mit reiferer Haut profitieren von Masken mit Peptiden, Antioxidantien und Vitaminen (z. B. Vitamin C und E).
Die richtige Anwendung laut Hautärztin
Im Gespräch verrät Steinkraus auch, wie ihr die Kollagenmasken zuhause so anwendet, dass ihr das meiste aus ihnen herausholt:
Reinigt euer Gesicht gründlich mit einem milden Reinigungsprodukt und warmen Wasser.
Legt die Maske auf das Gesicht und entspannt eure Haut.
Beachtet die jeweilige Einwirkzeit der Maske. Meist sind es 10 bis 20 Minuten.
Jetzt kommt es auf die Produktbeschreibung eurer jeweiligen Kollagenmaske an: Massiert die Rückstände sanft in eure Haut ein, oder wascht sie mit warmen Wasser.
Aber wie oft sollte man die Kollagenmaske nun anwenden für einen guten Effekt? Auch darauf weiß die Hautärztin eine Antwort: „Für eine sichtbare Wirkung kann eine Kollagen-Maske 1-3 Mal pro Woche angewendet werden. Bei stark beanspruchter Haut oder vor besonderen Anlässen kann auch häufiger eine Maske verwendet werden”.
Welche Kollagenmasken sind empfehlenswert?
Nicht jede Kollagenmaske bringt gute Effekte für eine straffere und glattere Haut. Es kommt laut der Hautärztin vor allem auf die Inhaltsstoffe an. Die folgenden empfiehlt Steinkraus besonders:
Inhaltsstoffe, die in einer Kollagen-Maske enthalten sein sollten:
Hydrolysiertes Kollagen: Dieses wird in kleinere Moleküle gespalten, um die Haut besser mit Feuchtigkeit zu versorgen. Es hat eine beruhigende und aufpolsternde Wirkung.
Hyaluronsäure: Bindet Feuchtigkeit und sorgt dafür, dass die Haut aufgepolstert und hydratisiert aussieht.
Vitamin C: Unterstützt die Kollagenbildung in der Haut und schützt vor freien Radikalen.
Peptide: Fördern die Kollagenproduktion und verbessern die Elastizität der Haut.
Antioxidantien: Inhaltsstoffe wie Grüntee-Extrakt, Resveratrol oder Coenzym Q10 Bekämpfen Schäden durch freie Radikale.
Beruhigende Wirkstoffe: Aloe Vera, Kamille oder Allantoin reduzieren Hautreizungen und beruhigen empfindliche Haut.
Feuchtigkeitsspendende Öle: Jojobaöl, Squalan oder Ceramide stärken die Hautbarriere und spenden tiefenwirksame Feuchtigkeit.
Niacinamid (Vitamin B3): Hilft bei der Kollagensynthese und verbessert die Hautelastizität.
Aber es gibt auch einige Inhaltsstoffe, die ihr laut der Hautexpertin lieber vermeiden solltet. Dazu gehört Alkohol (z. B. Ethanol, Denatured Alcohol). „Alkohol kann die Haut austrocknen und irritieren, besonders bei empfindlicher Haut”, sagt Steinkraus. Zudem sind Parabene nicht empfehlenswert: „Die Konservierungsstoffe stehen im Verdacht, hormonell wirksam zu sein”, warnt sie. Ebenfalls nicht empfehlenswert seien außerdem Silikone, da diese die Haut nur kurzfristig aber nicht tiefgreifend glätten können und zudem die Hautoberfläche verschließen. Künstliche Duftstoffe können weiterhin die hautreizend wirken und allergische Reaktionen hervorrufen. Mineralöle verstopfen die Poren, indem sie die Haut abdichten, was die Hautregeneration erschwert. Weiterhin solltet ihr Steinkraus zufolge auf Formaldehydabspalter verzichten, da sie Formaldehyd freisetzen und hautreizend wirken können. Dabei handelt es sich um Inhaltsstoffe wie DMDM Hydantoin oder Imidazolidinyl Urea.
Tipp: Um eine richtig gute Kollagenmaske zu finden, solltet ihr „auf zertifizierte Produkte oder Masken von vertrauenswürdigen Marken, die ihre Formulierungen wissenschaftlich testen achten”, sagt Steinkraus. Weiterhin empfiehlt sie Produkte, die als „hypoallergen” oder „dermatologisch getestet” gekennzeichnet sind.
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