Kelly Thompson und ihre Kinder (11, 14) bleiben nur 47 Euro pro Woche
Alleinerziehende Mutter zweimal wegen Unterernährung in Klinik, weil sie sich kaum Essen leisten kann

In vielen Ländern leiden die Menschen darunter, dass das Leben immer teurer wird. Kein Bereich bleibt davon verschont, viele sind verzweifelt und wissen buchstäblich nicht, wie sie sich und ihre Familien ernähren sollen. Von einem besonders krassen Fall aus England berichtet die englische Zeitung „Daily Mail“. Die alleinerziehende Mutter Kelly Thompson musste bereits zweimal wegen Unterernährung ins Krankenhaus.
14 Kilo weg, weil sie zu wenig isst - Bluttransfusionen nötig

Sie könne sich höchstens eine Mahlzeit pro Tag leisten, sagte sie Blatt. Nach Abzug aller Kosten bleiben der 43-Jährigen gerade einmal 47 Euro, um ihre elfjährige Tochter und den 14jährigen Sohn zu ernähren – pro Woche!
Durch die immens gestiegene Inflation befürchtet sie dem Bericht zufolge, dass sie spätestens im Winter betteln gehen muss. Weil alles so teuer geworden sei, wisse sie kaum noch, wie sie ihre dreiköpfige Familie ernähren soll.
Bereits zweimal sei sie wegen Unterernährung ins Krankenhaus gekommen, erzählt sie. Etwa 14 Kilo habe sie abgenommen, das habe ihr Körper nicht verkraftet. Sie habe Bluttransfusionen gebraucht, weil etwa ihre Eisenwerte so schlecht gewesen seien.
Höchste Inflationsrate in Großbritannien seit 40 Jahren
Wie es weiter heißt, sei die derzeitige Inflationsrate von 10,1 Prozent die höchste in Großbritannien seit 1982. Das war im Jahr des Falklandkrieges und unter Premierministerin Margaret Thatcher, die ihrem Volk ohnehin einen rigiden Sparkurs aufgezwungen hatte.
10,1 Prozent bedeuten unter den G7-Staaten die höchste Inflationsrate. Zum Vergleich: In Deutschland und den USA sind es 8,5 Prozent, was viele Menschen bereits deutlich spüren. In Japan sind es nur 2,4 Prozent.
Riesige Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Energie
Die „Daily Mail“ listet auf, wie viel teurer Lebensmittel in den vergangenen 12 Monaten in Großbritannien geworden sind. Alarmierende Zahlen:
Fettarme Milch 34 Prozent
Butter 27,1 Prozent
Nudeln und Couscous 24,4 Prozent
Olivenöl 23,6 Prozent
Käse 17,9 Prozent
Tiefgefrorenes Gemüse 16,6 Prozent
Riesige Preissteigerungen gibt es demnach auch in anderen Bereichen:
Gas 95,7 Prozent
Elektrizität 54 Prozent
Kraftstoff 43,7 Prozent
Nachts mit Strumpfhosen unter den Schlafanzügen

Menschen wie Kelly Thompson lässt diese Entwicklung zunehmend verzweifeln. „Es wird immer schlimmer“, sagt die Mutter der „Daily Mail.“ Sie fühle sich gefangen. „Als würde ich ersticken. Es fühlt sich an, als ob alles außer Kontrolle gerät.“
Die Frau aus der Stadt Slough in Südengland berichtet weiter, dass sie zu Beginn der Coronakrise ihren Job verlor und seither Probleme habe, über die Runden zu kommen. Obwohl sie überall spare, reiche das Geld hinten und vorne nicht. Im vergangenen Winter habe sie nicht heizen können und der Strom sei abgestellt worden. Sie und ihre Kinder hätten die Wohnung mit Kerzen beleuchtet und unter ihren Schlafanzügen Strumpfhosen getragen.
Kelly Thompson hat Angst, den Winter nicht zu überleben
Einkaufen würde sie seit langem nur beim Discounter, sie achte auf Sonderangebote. „Ich habe Glück, wenn ich am Tag eine Mahlzeit bekomme. Ich stehe einfach jeden Morgen auf und mache weiter, weil ich es muss, ich mache es für meine Kinder.“
Vor den kommenden Monaten hat Kelly Thompson Angst, sagt sie der Zeitung. Todesangst. Wenn alles weiter so teuer wird, werde sie „den Winter nicht überleben.“ (uvo)