WinterspaßZukunft der Skigebiete

Nach wildem Schneespaß sieht es in Winterberg noch nicht aus. Kein Wunder: Die Saison eröffnet voraussichtlich erst Ende November. Für Skiliftbetreiber Florian Leber gibts schon jetzt reichlich zu tun. Sein Fokus ist aber nicht nur der Anfang der Saison, sondern auch ein möglichst spätes Ende. Mit Hilfe einer speziellen Technologie, so Leber: „Um die Saisonzeiten zu verlängern, ist es einfach oft so, wenn wir windiges Wetter haben, dass uns an manchen Stellen der Schnee weggeht, den wir haben und wir vielleicht wegen 50 Meter, wo kein Schnee liegt, die Pisten nicht aufmachen können. Darauf haben wir natürlich diese neuen Technologien angeschafft, um einen Ausgleich zu schaffen. Diese neuen Technologien werden niemals dafür da sein, das komplette Skigebiet irgendwo zu beschneien. Nein, sie sind Ausgleichsbeschneiung für die markanten Stellen."
Die Region Winterberg ist ein beliebtes Ziel für Wintersportler - nicht nur aus NRW. Neben natürlichem Schnee, sorgen meist Schneekanonen für weiße Pisten. Das Problem: Die brauchen Kälte und sind auf konstante Minusgrade angewiesen. Deshalb setzen immer mehr Betreiber auf neue Technologie - sogenannte Allwetter-Schnee-Erzeuger. Die neuen Geräte funktionieren unabhängig von der Außentemperatur und Witterung, so Florian Leber.
"Die Technologie, die gibt es eigentlich schon sehr, sehr lange. Sie wird eigentlich in der Industrie eingesetzt, um Beton zu kühlen. Das ist im Endeffekt ein großer "Kessel", wo die Außenwände gekühlt werden, da läuft Wasser runter und dann wird das Eis abgeschabt. Dann gibt es einmal das Scherbeneis, und dann gibt es noch eine andere Technologie. Das sind Platten, die werden auch aufgetaut. Dann wird die Prozesswärme auf die Platten gebracht, das Eis taut ab, fällt runter und wir können es dann auf den Hang blasen."
Neben Florian Leber rüsten auch an andere Betreiber der Region auf. Insgesamt investieren sie rund 5 Millionen Euro in die neuen Geräte. Nicht zuletzt wegen einer enttäuschenden vergangenen Saison, so Winfried Borgmann von Winterberg Touristik und Wirtschaft.
"In der letzten Saison war das Wetter insgesamt eines, was uns nicht in die Karten gespielt hat. Was uns die Winter-saison quasi verregnet hat. So wie wir es letztes Jahr erleben mussten, kennen wir es bisher nicht. Daraufhin stellen wir uns aber in Zukunft ein."
Sieben neue Anlagen für Winterbergs Pisten sind geplant.
Und auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle. Die Allwetter-Anlagen produzieren nicht nur Kälte, sondern auch Wärme. Dir soll künftig sinnvoll genutzt werden. Vorreiter ist eine Skihütte, die noch dieses Jahr mit Fernwärme versorgt werden soll. Winterberg rüstet auf. Für nachhaltigen Schneespaß - auch bei milderem Wetter.