Verband der Krankenkassen hält Vorhaben für nicht umsetzbar
Zu wenig Papier! Steht die Impfpflicht deshalb auf der Kippe?

In Sachen Impfpflicht scheiden sich die Geister. Seit Wochen wird über die Einführung diskutiert. Es gibt verschiedene Vorschläge, wie genau eine allgemeine Impfpflicht aussehen und für wen sie gelten könnte. Aber auch aus Expertenkreisen gibt es immer wieder Gegenwind gegen die Umsetzung. Diesmal kommt er von den Krankenkassen. Diese führen ganz praktische Gründe auf, warum die Impfpflicht für sie nicht umsetzbar ist: Es gebe schlichtweg nicht genug Papier. Eine Begründung, die auch auf Twitter für lebhafte Diskussionen sorgt.
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Kein Material für 120 Millionen Schreiben
Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) hält die geplante Impfpflicht für nicht umsetzbar. In einer 25-seitigen Stellungnahme werden Gründe aufgeführt, die gegen die Einführung einer Impfpflicht sprechen. Zwar sehe man grundsätzlich die dringende Notwendigkeit einer Steigerung der Durchimpfungsrate, allerdings gebe es bei der Durchführung einer Impfpflicht zu viele bürokratische Aufwände, die dagegen sprechen würden.
Die Kassen warnen vor millionenfachen Nachfragen und Beschwerden, die ihre Callcenter überlasten könnten. Technisch sei es außerdem nicht möglich, Impf-Nachweise - abgesehen vom digitalen Impf-Zertifikat - sicher zu überprüfen.
Allein das „vorgesehene individualisierte Anschreiben an die Versicherten bis zum 15. Mai 2022 wäre im gesetzten Zeitrahmen organisatorisch nicht zu erfüllen,“ schreibt der Verband in einer Stellungnahme. Der Grund dafür: Derzeit herrsche in Europa akuter Papiermangel und damit Material für die rund 120 Millionen Schreiben, die zur Information der Versicherten vorgesehen seien.
Netz amüsiert sich
Die Stellungnahme des Verbandes hat vor allem auf Twitter die Runde gemacht. Unter dem Hashtag „Papiermangel“ finden sich diverse Tweets, die sich über die Begründung der Krankenkassen amüsieren. (khe/reuters)
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