Vorsicht beim Einkaufen!
Woher stammen Lebensmittel „aus der Region“ wirklich?
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Bei Produkten „aus der Region“ wird oft geschummelt
Fleisch aus der Heimat, Obst und Gemüse aus regionalem Anbau: Immer mehr Menschen wollen genau wissen, wo ihr Essen herkommt. Das haben mittlerweile auch die Supermärkte verstanden und gehen mit entsprechenden Kennzeichnungen darauf ein. Leider wird hierbei oft geschummelt und die Kunden über den Tisch gezogen. Warum bei uns mit „Heimat“ nicht gleich Deutschland gemeint ist und warum die Bezeichnung reine Werbung ist, erklären wir im Video.
Was genau „regional“ ist, lässt sich schwer sagen
Keine langen Transportwege, das ist besser für die Umwelt. Außerdem unterstützt man die regionalen Landwirte. All das sind Gründe, warum immer mehr Verbraucher zu regionalen Produkten greifen. Sie erwarten, dass das Essen vom Bauern um die Ecke stammt – oder zumindest aus Deutschland. Ganz so ist das aber leider nicht, denn was genau „regional“ ist, lässt sich schwer sagen. Denn: „Es wird nicht kontrolliert, weil es im Lebensmittelrecht nicht definiert ist“, erklärt Frank Waskow von der Verbraucherzentrale NRW.
Mit dem Begriff „Heimat“ sieht es ähnlich aus – auch hier gibt es keine rechtliche Definition. Das kann für Verwirrung und falsche Kennzeichnung sorgen. Selbst wenn das Produkt ganz groß damit wirbt, aus Deutschland oder einer bestimmten Region zu stammen, ist dies oft nicht der Fall. Dabei kann es helfen, das Kleingedruckte zu lesen. Dort steht das tatsächliche Ursprungsland und die Info dazu, wo es hergestellt oder verarbeitet wurde.
Natürlich gibt es auch etliche Regionalprodukte, die ihren Namen verdienen. Und auch die, bei denen das nicht der Fall ist, sind nicht automatisch von schlechter Qualität. Solch falsche Kennzeichnung bedeutet lediglich, dass der Verbraucher mehr von einem Produkt erwartet als er bekommt und somit in vielen Fällen sogar mehr zahlt.
Nicht blind vertrauen, sondern lieber zweimal hinschauen
Nicht nur bei Obst und Gemüse gibt es diese Fälle von Falsch-Werbung, sondern auch bei Fleisch. Wirbt zum Beispiel ein Hersteller damit, dass sein Fleisch „garantiert gute Qualität aus der Region“ aufweist, heißt das nicht immer das, was der Verbraucher bei einem solchen Versprechen erwartet. Das Fleisch hatte vielleicht einen kurzen Transportweg und ist von guter Qualität, doch der Kunde erwartet mehr.
Bei regionalem Fleisch gehen die meisten Verbraucher davon aus, dass die Tiere von heimischen Bauern kommen und dort auch direkt geschlachtet werde - keine Massentransporte und artgerechte Tierhaltung inklusive. Tatsächlich kommt aber das meiste „Fleisch aus der Region“ von Betrieben, die sehr wohl in Massen schlachten und von artgerechter Tierhaltung ist auch keine Spur.
Im Grunde sind regionale Produkte eine gute Idee, aber manchmal wird das Vertrauen der Verbraucher ausgenutzt. Die besten Chancen auf heimische Ware hat man noch immer in Hofläden oder auf lokalen Märkten. Zudem gibt es das freiwillige Prüfsiegel „Regionalfenster“, an dem Verbraucher erkennen, wenn ein Produkt zweifelsfrei aus regionalem Anbau ist. Es gilt als Kunde also: Nicht blind vertrauen, sondern lieber zweimal hinschauen.