Aktion in mehreren Ländern

Wölfe breiten sich immer weiter aus: Warum Schäfer jetzt Mahnfeuer zünden wollen

Swen Pförtner
Ein Wolf steht in einem Gehege im Wildpark Neuhaus. Foto: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild
deutsche presse agentur

Um sich gegen die Ausbreitung der Wölfe zu wehren, haben Weidetierhalter in mehreren europäischen Ländern Mahnfeuer organisiert. In Deutschland, darunter auch in Niedersachsen, sowie etwa in den Niederlanden, Belgien, der Schweiz und Österreich sollen am Freitagabend rund 600 Mahnfeuer brennen, so Wendelin Schmücker, der Vorsitzende des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung.

Dramatische Ausmaße

„Der Wolf mag seine Existenzberechtigung in definierten Naturschutzräumen suchen und finden. Landstriche mit traditioneller Weidetierhaltung zählen nicht hierzu“, sagte er. Wolfsschäden an den Herden nähmen dramatische Ausmaße an, zunehmend seien Weidetierhalter in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren unter anderem in Niedersachsen zu Wolfsangriffen.

Besonders viele Wölfe in Niedersachsen

„Die Strategie einer Koexistenz der Weidewirtschaft mit dem Raubtier ist offensichtlich gescheitert und grundlegend zu ändern“, sagte Wendelin Schmücker. „Eines der Hauptprobleme: Wo Schafherden üblicherweise weiden, auf Deichen, in Mittelgebirgen und auf Almen, lassen sie sich nicht schützen und fallen Wolfsrudeln zur Beute.“ Elektrozäune und Schutzhunde bieten demnach ebenfalls keinen zuverlässigen Schutz. „Es geht um ein Signal an alle Landesregierungen, an die Bundespolitiker und an die EU“, heißt es in einer Mitteilung vom Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. Neben Sachsen und Brandenburg gibt es in Niedersachsen die meisten Wölfe. Zum Ende des Sommers wurden für das Land laut Wolfsmonitoring 44 Wolfsrudel und 4 Einzelwölfe bestätigt. Im Land wurden in den vergangenen Jahren etwa 700 bis 800 gerissene Nutztiere pro Saison gemeldet, vor allem Schafe, Rinder und Ziegen. (dpa/rri)