Wahnsinniger Hype um Messi in Paris

Kurioser Vorfall bei Vorstellung: Wo kommen die Messi-Sprechchöre her?

Die „L'Equipe“ hat es sicher nicht so gemeint, als sie schrieb „der Floh ist in Paris“. Das klingt nämlich wie eine fiese Krankheit, nicht wie die Ankunft eines Superhelden des Weltfußballs. Aber natürlich darf man das so schreiben. Denn „Floh“, oder „La Pulga“ ist ja schließlich der Spitzname von Lionel Messi. Gerecht wird er ihm natürlich nicht. Denn dieser „Floh“ hat mit dem FC Barcelona, mit seinem FC Barcelona, den Weltfußball verändert, er hat die Fußballwelt verzaubert. Mit seinen wundervollen und nicht zu stoppenden Dribblings. Mit seinem aberwitzigen Tempo. Mit seiner phänomenalen Ballkontrolle. Mit seiner kreativen Genialität. Mit Tiki-Taka. An der Seite von Legenden wie Xavi, Andres Iniesta oder auch kurz von Zlatan Ibrahimovic.
Wo Messi ist, da ist immer auch Bewunderung. Da ist Begeisterung. Manchmal Hype. So wie nun halt in der französischen Hauptstadt. Bereits in den vergangenen Tagen hatten sich immer wieder kleinere Gruppen zusammengerottet und die Ankunft des Messi(as) herbeigerufen. Nun, am Tag als er sich offiziell als Premiumangestellter des nun endgültig absurden Milliarden-Ensembles vorstellte, versammelten sich seine PSG-Jünger zu Tausenden vor dem Fanshop.
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Sein Trikot mit der Nummer 30 (!), die Nummer 10 seines Kumpels Neymar hatte Messi abgelehnt, ist das neue Heiligtum im Insignien-Tempel des amtierenden Vizemeisters! Jaja, den Titel hatte diese Truppe vergangene Saison tatsächlich verpasst. Der OSC Lille hatte ein kleines gallisches Wunder geschaffen und sich aus der Meisterschafts-Belagerung der Star-Truppe befreit. Hoffentlich nur ein Betriebsunfall (Anmerk. d. Red.: Die Sicht der Dinge von Paris St. Germain).

Irrer Andrang auf Messi-Trikot: Fans belagern PSG-Fanshop

Nicht jeder ist fasziniert

Nun, der Hype ist groß. Außerhalb des mächtigen Luxuszirkels, aber auch mittendrin. Bei der offiziellen Vorstellung in einem Pariser Medienraum wurden plötzlich Messi-Sprechchöre angestimmt. Von wem, das ist unklar. Allerdings ließ sich der eine oder andere Medienvertreter dazu verleiten, einzustimmen. Gibt es auch nicht oft. Kritische Distanz, dann wohl eher nicht.

Nasser Al-Khelaifi, ein katarischer Geschäftsmann und Präsident von PSG, sprach Sätze voller Stolz und Begeisterung (auch für sich selbst im Sinne seines Klubs). Dieser Mittwoch sei „ein wunderbarer und historischer Tag“ (a) für den Verein und (b) die Fußballwelt. Zu (a): volle Zustimmung. Zu (b): Kaum Zustimmung außerhalb von Paris. Das Luxus-Konstrukt um Messi, Neymar, Kylian Mbappé, Sergio Ramos und Gianluigi Donnarumma wird doch kritisch beäugt. Nicht jeder ist fasziniert. Dem Katari kann es egal sein, Messi auch. Es geht um Titel. Um die Champions League. Und mit diesem Kader hat PSG allerbeste Möglichkeiten, auch wenn die brachiale Gewalt an dicken Egos immer eine Gefahr darstellt. (tno)