Empörung über Katars Premierminister

Schon wieder kein Handschlag für Schiedsrichterin

Soccer Football - FIFA World Cup Qatar 2022 - Third-Place Playoff - Croatia v Morocco - Khalifa International Stadium, Doha, Qatar - December 17, 2022 Reserve referee Neuza Back presented with her medal by FIFA president Gianni Infantino REUTERS/Molly Darlington
Neuza Back bekommt ihre Medaille von FIFA-Chef Gianni Infantino
GC, REUTERS, MOLLY DARLINGTON

Für die Männer ja, für die Frau nicht. Eine Szene von der Schiedsrichterehrung nach dem Spiel um Platz 3 bei der WM in Katar sorgt für Diskussionen.

Nicken statt Händegeben

Als das „kleine Finale“ zwischen Kroatien und Marokko beendet war, wurde zunächst auch das Schiedsrichter-Team ausgezeichnet. Darunter: Referee Neuza Back. Die Brasilianerin erhielt für ihren Einsatz als vierte Offizielle eine Medaille und durfte anschließend die Hände von FIFA-Boss Gianni Infantino und Co. schütteln – nur nicht von Katars Premierminister Chalid bin Chalifa bin Abd al-Aziz Al Thani.

Nicht der erste Handschlag-Eklat in Katar

In Katar ist es nicht unüblich, dass Männer Frauen nicht die Hand geben, wenn sie nicht zur Familie gehören oder es sich um die Ehefrau handelt.

Das Nicht-Händeschütteln von diesem Samstag löst ein Déjà-vu aus. Denn vor gut einem Jahr hatte es einen ähnlichen Vorfall gegeben. Beim Klub-WM-Finale des FC Bayern gegen Tigres hatte Katars Premierminister zwei Schiedsrichterinnen, darunter auch Back, nicht die Faust zum coronaüblichen Fist-Bump hingestreckt.

Die FIFA erklärte hinterher, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt und das Ganze mit dem Ablaufplan erklärt. Ein Statement zum erneuten Handschlag-Verweigern steht noch aus. (msc)