Ein Spieler steht Schmiere
Das steckt hinter Portugals kuriosem WM-Jubel

Portugal trifft. Alle jubeln mit – nur einer darf nicht lange mitmachen. Die „Selecao“ zieht eine kuriose Jubel-Formation durch. Der Grund: Das Team hat Angst vor der nächsten Aktion des Gegners.
Eine Legende hält sich offenbar im Team
Huch, was war denn da los?
Es läuft die 17. Minute im Achtelfinalspiel der WM zwischen Portugal und der Schweiz (6:1). Ronaldo-Ersatz Goncalo Ramos trifft und gibt den Startschuss zur Jubel-Party.
Die ganze Bank und das ganze Tam jubeln hinter der Eckfahne, die der Offensivmann eben umgetreten hatte - außerhalb des Spielfelds. Das ganze Team? Nein, ein unbeugsamer Spieler, in diesem Fall Bernardo Silva, hielt mit einigen Metern Abstand die Stellung im Spielfeld. Er jubelte nur kurz mit, lief dann sofort zurück vor die Eckfahne.
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An fehlender Jubel-Stimmung lag das nicht. Vielmehr hat diese kuriose Jubel-Formation einen noch kurioseren Hintergrund. Denn offenbar ist eine unbegründete Angst vor einer Anstoß-Regel der Auslöser des Ganzen.
Video: Portugal überrollt die Schweiz im Achtelfinale
Was sagt die Regel?
Der Reihe nach.
In der „Selecao“ kursiert das Gerücht, dass die Gegner nach einem Gegentreffer schnell anstoßen dürfen, falls alle Spieler außerhalb des Feldes jubeln. Quasi ein „Überfall“, während man selbst noch abgelenkt ist.
Allein: Die Sorge ist falsch.
Die offiziellen Regeln besagen nur, dass alle Spieler, mit Ausnahme des Spielers, der den Anstoß ausführt, sich „in der eigenen Spielfeldhälfte befinden“ müssen.
Schon bei der WM 2018 war der Solo-Nichtjubel in der Portugal-Elf nach einem Treffer zu erkennen. Seitdem hält sich offenbar die Legende hartnäckig. Vielleicht hat das Team um Cristiano Ronaldo ja im Viertelfinale schon dazugelernt und jubelt im Falle eines Tores dann wieder mit allen Spielern. (msc)