"Kalte Füße" vor der Prüfung
Wladimir Klitschko: Weltmeister dank Doktorarbeit

Seine Gegner im Ring schlug er regelmäßig k.o. – doch vor der mündlichen Verteidigung der eigenen Doktorarbeit überkam Ex-Schwergewichtsweltmeister Wladimir Klitschko selbst die K.o.-Angst. Das gestand er nun in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“. Für Klitschko ist auch klar: Ohne seine Doktorarbeit wäre er nicht mehrfacher Weltmeister geworden.
13 Professoren - 1 Boxer
Als der Ukrainer 2001 vor 13 Professoren zur Verteidigung seiner Arbeit antanzen musste, hatte er „ziemlich kalte Füße“. Den akademischen Pro-Tipp erhielt er dann von seinem Doktorvater. "Wladimir, das sind 13 Theoretiker. Wenn du ins Wackeln kommst, beziehe dich auf deine eigene Praxis“, erzählte Klitschko.
Er selbst war Bestandteil der Doktorarbeit. "Das Thema kam direkt aus meinem Alltag: Übertraining", so der 44-Jährige. Am Sportinternat habe er gesehen, wie talentierte Sportler mental und körperlich gebrochen wurden: "Oft mussten wir dreimal am Tag trainieren, es war brutal."
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Auch dank der intensiven akademischen Arbeit habe er die WM-Gürtel geholt. „Ich habe herausgefunden, dass Training sehr individuell ist und es sogar meist besser ist, weniger zu trainieren als zu viel. Wenn ich nicht promoviert hätte, wäre ich nicht mehrfacher Weltmeister geworden." Und nach erfolgreicher Promotion stand dem Kampf- und Spitznamen Dr. Steelhammer – Dr. Eisenfaust – nichts mehr im Wege.
Der jüngere der Klitschko-Brüder zog sich im August 2017 nach 64 Siegen in 69 Profikämpfen aus dem Profiboxen zurück. Von 2000 bis 2003 sowie von 2006 bis 2015 war der Ukrainer Weltmeister im Schwergewicht.
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