'Gypsy King' hat keinen Bammel vor 'Bronze Bomber'Fury: Klitschko schlug härter als Wilder

Nicht wenige Faustkampf-Fachleute halten Schwergewichts-Champion Deontay Wilder für den härtesten K.o.-Schläger der Box-Geschichte. Nicht so Tyson Fury: Der Engländer hat vor seinem Rückkampf gegen Wilder am 22. Februar in Las Vegas keinen Bammel vor dem Bumms des 'Bronze Bombers'. Fury behauptet: Wladimir Klitschko hatte mehr Dampf in den Fäusten.
Wladimir hatte "gewaltigen K.o.-Schlag"
"Ich denke nicht, dass er härter schlägt als Wladimir Klitschko. Wladimir hatte einen gewaltigen K.o.-Schlag und mehr Kämpfe als Wilder", zitiert Sky Sports Fury.
Der 2,06-Meter-Riese hatte Klitschko Ende 2015 durch einen unspektakulären Punktsieg sensationell als Schwergewichts-König entthront. Eine geplante Revanche fand nie statt, weil Fury in einem Strudel aus Depressionen, Drogen und Junk Food versank und erst 2018 nach einer sagenhaften Abspeck-Einheit in den Ring zurückkehrte.

Umstrittenes Unentschieden 2018
Wilder könne nicht der härsteste Puncher der Geschichte sein, tönte Fury. "Denn er hat es nicht geschafft, den Gypsy King K.o. zu schlagen. Er hat mich mit seinen besten Schlägen voll am Kinn erwischt und ich bin trotzdem wieder aufgestanden."
Fury und Wilder hatten sich im Dezember 2018 einen spektakulären Kampf geliefert, der in einem umstrittenen Remis endete. Fury ging bei dem Giganten-Duell (Wilder misst 2,01 Meter) zweimal auf die Bretter, gewann den Kampf in den Augen der meisten Beobachter aber dennoch.
Bei Wilder sei weniger die Schlagkraft außergewöhnlich, sondern wie schnell der Amerikaner seine Schläge ins Ziel bringe, sagte Fury. "Es kann heikel sein, wenn man sie nicht kommen sieht."
Wilder ist wie Fury ungeschlagen, gewann 41 seiner 43 Kämpfe durch K.o.

Fury: Wilders Box-IQ nicht auf Klitschkos Level
Trotz seiner beeindruckenden K.o.-Quote sei es Wilder, der sich vor dem Revanche-Fight im MGM Grand Hotel in Las Vegas Sorgen machen müssen, trötete Fury weiter. "Er ist ein One-Punch-Wunder, ein K.o.-Künstler. Er hatte mich zweimal am Boden und jedes Mal mehr als zwei Minuten Zeit, um mich fertig zu machen. Er konnte es nicht."
Stattdessen sei er in der 12. und finalen Runde "wie Phönix aus der Asche gestiegen" und habe Wilder kurz vor dem Schlussgong selbst angeklingelt, so der 'Gypsy King'. Alles in allem sei Wilders "Box-IQ" ganz "ok" gewesen. "Aber nicht auf einem Level wie mit jemandem wie Wladimir Klitschko."
Klitschko wünscht sich Fury-Sieg
Ob Klitschko das unerwartete Lob seines einstigen Bezwingers vernommen hat? Der 43-Jährige wünscht sich überraschenderweise einen Fury-Sieg in Vegas. "Ich hoffe, dass er gewinnt", sagte Klitschko im Interview mit 'The National' und scherzte: "Es sollte doch einen Rückkampf zwischen Fury und mir geben."
Nein, eine Comeback-Ankündigung sei das nicht, stellte 'Dr. Steelhammer' sofort klar. Er hoffe vielmehr, dass ein Fury-Triumph über den WBC-Champion "neue Türen" für spannende Duelle öffne. Was Klitschko meint: Einen britischen Showdown zwischen Fury und Anthony Joshua, der die WM-Titel von WBA, WBO und IBF trägt.
Klitschko hält Joshua - der den Ukrainer 2017 in einem epischen Kampf in Wembley geschlagen hatte - für die Nummer 1 im Schwergewicht. "Ich glaube und wünsche mir, dass Joshua letztlich alle Gürtel vereint."