Wirbelbruch: Therapie und Heilungschancen nach der Wirbelsäulen-Verletzung

epa04300304 Neymar of Brazil lies receives medial attention after picking up an injury during the FIFA World Cup 2014 quarter final match soccer between Brazil and Colombia at the Estadio Castelao in Fortaleza, Brazil, 04 July 2014. (RESTRICTIONS APPLY: Editorial Use Only, not used in association with any commercial entity - Images must not be used in any form of alert service or push service of any kind including via mobile alert services, downloads to mobile devices or MMS messaging - Images must appear as still images and must not emulate match action video footage - No alteration is made to, and no text or image is superimposed over, any published image which: (a) intentionally obscures or removes a sponsor identification image; or (b) adds or overlays the commercial identification of any third party which is not officially associated with the FIFA World Cup) EPA/TOLGA BOZOGLU EDITORIAL USE ONLY +++(c) dpa - Bildfunk+++
Wohl der prominenteste Wirbelbruch-Patient: Der Brasilianer Neymar krümmt sich nach einem Kniestoß auf die Wirbelsäule vor Schmerzen am Boden.

Diagnose: Wirbel gebrochen. Patienten mit dieser Verletzung steht eine Zeit voller Schmerzen und Einschränkungen bevor. Selbst für erwachsene Männer sind die Schmerzen nur schwer zu ertragen, wie der Fall des Fußballprofis Neymar zeigt. Bei der Weltmeisterschaft in Brasilien hatte ein Gegenspieler Superstar Neymar so kräftig das Knie in den Rücken gerammt, dass ihm ein Querfortsatz des dritten Lendenwirbels brach. Neymar wurde daraufhin stöhnend und weinend vom Platz getragen.

"Es ist natürlich eine ernsthafte Verletzung für einen Leistungssportler", erklärt der Vize-Präsident der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft, Daniel Rosenthal. "Es ist aber nichts, was seine Karriere zunichte macht." Dem Mediziner zufolge kann der Körper einen solchen Bruch bei der richtigen Therapie restlos heilen. Und so sieht die Therapie aus: Betroffene müssen in den ersten zwei Wochen nach der Verletzung erstmal "die Hauptschmerzphase" überstehen. Neben dem Tragen eines Stützkorsetts müssen Patienten viel ruhen und liegen. "Danach kann man physiotherapeutische Maßnahmen einleiten", sagt Rosenthal. Konkret bedeutet das: Vorsichtig wieder belasten und Dehnübungen machen. Eine solche Therapie dauert dem Fachmann zufolge etwa zwei Monate.

Besonders häufig sind solche krassen Verletzungen der Wirbelsäule Gott sei Dank nicht. Brüche der Wirbel machen nach Daten der Techniker Krankenkasse zwei Prozent aller Knochenbrüche aus. Oft kann die Verletzung konservativ behandelt werden - eine Operation ist also nur in Ausnahmefällen zwingend notwendig. Zu einem Wirbelbruch kommt es demnach vor allem dann, wenn große Kräfte von außen einwirken. "Im Alltag wird es einem normalen Bürger nicht passieren", beruhigt Fachmann Rosenthal. "Das passiert in Kontaktsportarten, wo große Kräfte entfaltet werden." Querfortsatzbrüche sind seltene Verletzungen, die zumeist durch extreme Verdrehungen oder Biegebewegungen zustande kommen. Dass Querfortsätze durch direkte Gewalteinwirkung brechen, wie es bei Neymar der Fall war, kommt extrem selten vor.

Der Lendenwirbel ist Teil der Wirbelsäule, die aus sieben Halswirbeln, zwölf Brustwirbeln und fünf Lendenwirbeln besteht. Weitere acht Wirbel sind zu Kreuz- und Steißbein verwachsen. Die paarförmigen Querfortsätze, die auf den Seiten des Wirbelbogens entspringen, sind knöcherne Vorsprünge, an denen Bänder und Muskeln ansetzen. Bei der Therapie kommt es vor allem darauf an, dass der Patient die volle Bewegungsfähigkeit zurück erlangt.