Ärger um NRW-Wirtschaftsministerium
Wirbel um neues Ministerbüro bei Mona Neubaur
Das Organigramm des NRW-Wirtschaftsministeriums sorgt für Aufruhr. Der Vorwurf an Mona Neubaur: Sie soll einem Parteifreund einen Posten in ihrer Behörde klar gemacht haben. Und dafür soll extra eine Stelle entstanden sein. Der neue Top-Beamte ist laut dieses Plans allerdings „nur“ für drei Fahrer zuständig. Ein Skandal findet André Stinka von der NRW-SPD:
„Ich war ziemlich erschrocken über diese Änderung. Tausende Menschen in Nordrhein-Westfalen bangen um den Arbeitsplatz und Mona Neubauer stellt eine neue Abteilung ein. Das halte ich für falsch [...] Die Stelle eines Regierungsdirektors ist schon ein sehr hoher Beamtenposten mit viel Verantwortung. Dass er nur drei Fahrer unter sich hat, ist schon ein Treppenwitz. Ich bin selbst gelernter Beamter und war Beamter im mittleren Dienst. Und die haben die Fahrerstelle geleitet mit einer Besoldungsgruppe A8, also die Hälfte von dem, was da angezahlt wird. Also ich halte das für völlig überbewertet."
So ist die Hierarchie im NRW-Wirtschaftsministerium
Die Rangordnung bei Neubaur: Sie ist der Boss. Ihr Ministerbüro ist unterteilt in mehrere Arbeitsbereiche. Wie die strategische Planung oder Pressestelle. Jetzt gibts auch das Ministerbüro 6, kurz MB - die sogenannte Sonderkoordination. Die neue Führungskraft dort war vorher im grünen Umweltministerium in Hessen. Sie soll jetzt eine leitende Position in NRW übernehmen. Doch offenbar ist die Stelle vom Personalrat noch nicht abgesegnet, so Recherchen des Kölner Stadt Anzeigers. Um den Mann trotzdem einstellen zu können, sei eben dieser Chefposten für die drei Fahrer kreiert worden. Auf RTL WEST Anfrage heißt es: Der neue Job sei nur vorübergehend. Denn personell soll sich einiges ändern im Wirtschaftsministerium:
„Der jetzige, in Hessen auf Lebenszeit verbeamtete, Leiter des Referats MB 6 soll nach Abschluss der Umstrukturierung umfangreiche Fach- und Personalverantwortung tragen. Er wird in Vorbereitung hierauf bereits jetzt mit Aufgaben der Hausleitung betraut, die seiner Qualifikation entsprechen."
Anfang nächsten Jahres soll es so weit sein. Dann wird der Top-Beamte für die Stelle bezahlt, die er auch wirklich übernehmen soll.