Tennis-Star sauer auf die Wimbledon-Bosse
„Sicher nicht von Vorteil“: Zverev fühlt sich ungerecht behandelt

Frust trotz Sieg!
Alexander Zverev musste warten. Sehr lange warten. Wegen Regens konnte die deutsche Nummer eins erst am vierten Wimbledon-Turniertag spielen. Dafür zeigte der Olympiasieger nur wenig Verständnis.
Kuriose Ansetzungen: Djokovic schon in Runde drei
Besonders übel auf stieß dem 26-Jährigen, dass andere Spieler offenbar bevorzugt wurden. Denn während sich sein eigentlich für Dienstag angesetztes Erstrundenduell gegen den niederländischen Qualifikanten Gijs Brouwer auf Donnerstag verschob, bestritten Profis wie Rekord-Grand-Slam-Champion Novak Djokovic oder der Italiener Jannik Sinner am Mittwoch dagegen schon ihre Spiele der zweiten Runde. Eine kuriose Ansetzungspolitik!
Das Problem: Wegen Regens konnte nur auf zwei Plätzen gespielt werden – dort gibt es Dächer.
„Novak hat 23 Grand-Slam-Turniere gewonnen. Dass er hier jedes Spiel auf dem Centre Court spielt, das ist logisch“, sagte Zverev. „Der wird nie irgendwo auf Platz zwei spielen, und das ist auch absolut zu verstehen.“
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Dass allerdings der 21 Jahre alte Sinner am Mittwoch im zweitgrößten Stadion bereits zum zweiten Mal angesetzt wurde, während Zverev noch gar nicht gespielt hatte, sorgte bei der deutschen Nummer eins für Unverständnis.
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Zverev kann Sinner-Ansetzung nicht nachvollziehen
„Ich mag Jannik sehr - als Menschen und als Spieler. Er ist ein unglaublicher Spieler und wird noch ganz viel gewinnen. Aber es gab andere Namen im Draw, die noch nicht erste Runde gespielt hatten. Wie zum Beispiel Matteo Berrettini, der hier schon im Finale stand, oder mich“, sagte Zverev, der sich von den Wimbledon-Bossen ungerecht behandelt fühlt.
„Ob man da Jannik für ein Zweitrunden-Match auf einem Platz mit Dach ansetzen muss, das weiß ich nicht. Da gab es auch andere Namen, die im Tennis bisher mehr erreicht haben als Jannik. Ich glaube, da hatten sie Optionen.“
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Terminchaos bedeutet für Zverev eine stressige Zeit
Nach der langen Warterei verspricht das Terminchaos für Zverev nun eine stressige Zeit - sollte er wie angestrebt weit im Turnier kommen. Durch die Verzögerungen ist Zverev gezwungen, an diesem Freitag erneut zu spielen.
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Zverev verärgert: „Es gibt einen Grund, warum ein Grand-Slam-Turnier über zwei Wochen geht: Weil wir Pausen zwischen den Best-of-Five-Matches brauchen. Pausen, die ich jetzt in den nächsten Tagen nicht haben werde. Das ist mit Blick auf die zweite Woche physisch sicher nicht von Vorteil.“
Nach seinem Dreisatzsieg gegen Brouwer bekommt es Zverev nun mit dem japanischen Lucky Loser Yosuke Watanuki zu tun. Es ist gut möglich, dass auch dieses Match unter freiem Himmel stattfindet - und der Regen eine Rolle spielt. (dpa/pol)