Wie sicher sind Smart-TVs?

Skypen, E-Mails schreiben und Facebook checken: All das ermöglichen die neuen Smart-TVs. Doch die intelligenten Hightech-Geräte sind leider auch Ziel von Hacker-Attacken. Mit einem fiesen Trick können sich Angreifer Zugang verschaffen - und so in fremden Wohnzimmern schnüffeln.

Smart-tv
Hacker können via Smart-TV fremde Wohnzimmer ausspähen.

Die Masche ist simpel, aber effektiv: Hacker verbreiten im Netz ein infiziertes Video. Arglose Nutzer laden es sich auf den schlauen Fernseher, spielen es ab und - zack - schon ist es passiert: Ein Trojaner kapert das Gerät. Hacker haben von diesem Zeitpunkt an die Kontrolle und können zum Beispiel über Kamera und Mikro beobachten, was in der Stube des stolzen Smart-TV-Besitzers abläuft. Brisantes Material könne sogar als Druckmittel eingesetzt, oder verscherbelt werden, warnt Sicherheitsforscher Benjamin Michéle.

Schlaue Fernseher, mangelhafte Sicherheit

Da Smart-TVs oft weder mit Virenscannern noch Firewall ausgestattet sind, sind sie für den geübten Hacker ein leichtes Ziel. Die Geräte befinden sich auf einem Sicherheitsniveau, den Computer vor etlichen Jahren hatten und das heute total veraltet ist. Bei PCs wurde deshalb nachgerüstet - Smart-TVs hinken noch hinterher. Neue Geräte werden zwar sicherer, aber Upgrades für Modelle, die zwei Jahre oder älter sind, gibt es kaum.

"Vielen Herstellern geht es einfach darum, schnell zu verkaufen", meint IT-Experte Matthias Schlenker. "Da möchte man sich nicht mit der Programmierung von Software für die alten Geräte aufhalten. Die Hersteller denken 'unnötig aufhalten', aber für den Verbraucher, der seinen Fernseher fünf oder sechs Jahre oder länger einsetzen möchte, ist es wichtig, dass die Geräte aktuell gehalten werden."

Experten fordern deshalb, Updates automatisiert auszuliefern, so wie es bei Computern und Smartphones längst Standard ist. So lange bleibt Besitzern nur eine Notlösung: Kamera verdecken, Mikro abkleben – und im Zweifel einfach den Stecker ziehen.