"Schwiegertochter gesucht"-Star Ingo und seine Verlobte im großen Familienstreit

Wie lässt sich ein Familienstreit schlichten, und was sollten die Beteiligten tun?

Annika und Ingo haben keine Lust auf böse Schwiegereltern
Annika und Ingo haben keine Lust auf böse Schwiegereltern.
RTL
von Jolanda Ost

„Schwiegertochter gesucht“-Star Ingo (31) erregt momentan Aufsehen um seine Person – nicht etwa, weil er auf der Suche nach seinem Liebesglück ist. Das hat er längst in seiner Freundin Annika gefunden, bei den beiden läuten sogar in naher Zukunft die Hochzeitsglocken. Das Problem: Ingo und seine Liebste haben aktuell einen großen Streit mit seinen Eltern. Der Familienzoff geht sogar so weit, dass das Paar Ingos Eltern nicht zu deren Hochzeit einladen möchte. Doch nicht nur die Beiden, auch Ingos Mutter äußert sich öffentlich zum Familiendrama: „Unser Sohn ist für uns gestorben!
Was die Beteiligten jetzt tun sollten und wie sich ein Familienstreit wie dieser schlichten lässt, erklärt Psychologe Rolf Schmiel im Interview mit RTL.

Familienstreitigkeiten bringen oft schon lange existierende Probleme ans Tageslicht

Rolf Schmiel erläutert, dass das Grundproblem meist eine andere Ursache habe als auf den ersten Blick vermutet: „Ganz häufig liegt das Problem darin, dass wir in der Ursprungsfamilie massive Probleme haben, die sich dann an anderer Stelle entzünden. Wenn man ein familienpsychologisches Problem lösen muss, muss man sich teilweise zunächst einmal die psychologische Belastung des Einzelnen angucken, um sein Verhalten zu verstehen.“ Dabei spielt er auf mögliche, schon lange existierende Probleme zwischen Ingo und seinen Eltern an, die jetzt erst ans Tageslicht gelangen.

"Verstehen, ohne den anderen verändern zu wollen"

„Es gibt einen grundsätzlichen Tipp für Familienkonflikte, um wieder besser miteinander umzugehen und der heißt: verstehen, ohne den anderen verändern zu wollen. In den meisten Fällen versuchen wir in Familienkonflikten unsere Position durchzudrücken und Recht zu behalten. Solange wir das anstreben, wird der Konflikt ewig weitergehen. Weil einer den anderen dominieren will, der sich dominiert, wird langfristig auf anderer Ebene versuchen, sich Genugtuung zu verschaffen, indem er an anderer Stelle den Prozess sabotiert. So versucht der eine dem anderen sein Verhalten heimzuzahlen.“ Und dies führe laut des Psychologen zu einem nie endenden Familienkonflikt. „Wenn wir uns falsch behandelt fühlen, lassen wir das nicht mit uns machen, weil wir zum Selbstschutz sagen: Bei sowas mache ich nicht mit – so löst sich aber der Konflikt nicht. Wir haben also etwas, das immer in Bewegung bleibt und nie zur Ruhe kommt.“

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Essenziell wichtig sei der ehrlich gemeinte Versöhnungswunsch

Laut des Experten helfe meist ein moderiertes Gespräch mit einem Experten. Das lasse sich aber unter bestimmten Bedingungen auch umgehen: „Um das Ganze gut hinzukriegen, ist in den meisten Fällen ein moderiertes Gespräch mit einem Profi von außen unumgänglich, weil erst der einem aufzeigen kann, wie Dinge zusammenhängen. Der beste Weg, um es ohne professionelle Hilfe zu machen, ist es, den ehrlich gemeinten Versöhnungswunsch in sich zu haben. Den erkennt man daran, dass keine Vorwürfe im Raum stehen. Solange ich dem anderen noch Vorwürfe mache, ist Versöhnung nicht möglich. Um das zu erzielen, ist der Wille notwendig, den anderen wirklich verstehen zu wollen, ohne zu denken ,Ich weiß es besser, und mein Gegenüber muss sich so verhalten, wie ich möchte‘. Wenn das zusammenkommt, ist Familienglück wieder möglich.“