Wie bitte? Rapper Lil Xan landet wegen scharfer Chips im Krankenhaus
Ins Krankenhaus wegen einer Überdosis scharfer Chips?! Es klingt verrückt, aber genau das ist jetzt dem amerikanischen Rapper Lil Xan passiert. Nachdem der 22-Jährige jede Menge "Flamin' Hot Cheetos", eine Sorte extrem scharfer Chips, gegessen hatte, musste er sich übergeben und spuckte sogar Blut. Grund genug, uns zu fragen: Wie viel ist zu viel und wann wird scharfes Essen zur echten Gefahr?
So wirken Scoville auf den Körper
Um es vorwegzunehmen: Schärfe ist kein Geschmack – Schärfe tut einfach nur weh. Der Begriff steht für ein Schmerzempfinden auf der Zunge. Je schärfer, umso schlimmer die Schmerzen. "Schärfegrade misst man in Scoville – ein einziger Tropfen Tabasco hat 3.000 Scoville. Um den zu neutralisieren, müsste ein Mensch 3.000 Tropfen Wasser trinken", erklärt RTL-Reporterin Nina Lammers.
Das Schmerzempfinden ist bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt. Vor drei Jahren hat Nina Lammers für RTL an einem Schärfecontest teilgenommen – bei 60.000 Scoville hatte sie die ersten richtigen Schmerzen: "Als mir die Soße unter die Zunge kam, brannte es wie Feuer." Internet-Quellen zufolge sollen die Chips, die Lil Xan ins Krankenhaus gebracht hat, zwischen 30.000 und 50.000 Scoville haben.
Scoville bringen einen zunächst zum Schwitzen. Auf dem Wärmebild ist zu erkennen: Bei 35.000 Scoville war die Körpertemperatur der Reporterin noch bei 37,5 Grad, bei 500.000 Scoville stieg sie auf 38 Grad, doch bei einer Million Scoville sank sie wieder. Das ist der kritische Moment, an dem es gefährlich wird, denn dann droht man zu kollabieren. "Ich brach deswegen den Wettkampf ab – danach bekam ich schlimme Magenschmerzen", sagt Nina Lammers.
Fett ist das beste Mittel gegen Schärfe
Die Schärfe greift die Magenschleimhaut an. "Mir hat damals Eiscreme geholfen, denn die Kühle hat den Magen beruhigt, und außerdem enthält sie viel Fett." Fett ist das beste Mittel gegen Schärfe: Ob Kakao, Milch oder sogar ein Öl-Milch-Mix – all das hilft, den Brand im Mund zu löschen. Fett wirkt auch vorbeugend gegen den Schärfeschmerz: "Ich hatte damals Pommes und einen Donut gefrühstückt, um später mehr Scoville runterzukriegen", erinnert sich die Reporterin.
Schärfe gut für die Gesundheit?
Generell ist leicht geschärftes Essen kein Problem – im Gegenteil: Ärzte sagen, es rege die Verdauung an. Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Schärfe erzeugenden Substanzen im Körper einen Mechanismus in Gang setzen, der vor Krebs schützt und dafür sorgt, dass das Pumpverhalten des Herzens verbessert wird. Ein bisschen scharf zu würzen kann also gesundheitsfördernd sein.