Kinderarzt rät: „Spielt mit euren Kindern, ihr braucht kein iPad!“
Wie beschäftigt man Kinder auf der Reise in den Urlaub?

Jeder, der schon einmal mit kleineren Kindern in den Urlaub gefahren ist, kennt die immer gleichen Fragen: Wann sind wir da? Wie lange noch? Kann ich was essen?
Ob im Auto oder im Flugzeug, Kinder langweilen sich schnell und sobald die Langeweile überhand nimmt, wird es für Eltern stressig. Zusätzlich zum normalen Reisestress ist das natürlich Gift und nicht selten kommen Familien komplett erschöpft am ersehnten Reiseziel an.
Für eine angenehme Reise in den Urlaub
Doch was können Eltern machen, um die Kinder bei Laune zu halten und sich und andere Reisende nicht an den Rand des Nervenzusammenbruchs zu bringen?
Genau diese Frage wird dem Berliner Kinderarzt Dr. Martin Karsten immer wieder und gerade vor längeren Ferien von Eltern gestellt. Mit uns hat der Mediziner darüber gesprochen, womit man Kinder auf dem Weg in den Urlaub alles beschäftigen kann, damit es nicht zum Chaos kommt:
„Beschäftigt euch, spielt mit den Kindern! Wenn es geht, spielt verstecken, Ich-sehe-was-das-du-nicht-siehst oder andere kleine Spiele. Die Kinder werden dabei gut abgelenkt und dann klappt der schöne Start in den Familienurlaub.“
„Globuli oder sonstige Mittelchen bringen nichts, die beruhigen in der Regel nur die Eltern.“
Mit einem iPad oder sonstigem technischen Gerät kann man die Kinder zwar ruhigstellen, aber nur für eine kurze Zeit. Sobald man es ihnen nämlich wieder wegnimmt, geht das Gebrüll los. Besonders im Auto ist die Gefahr groß, dass sich Kinder übergeben, wenn sie erst auf einen Bildschirm und dann aus dem Fenster gucken.“
„Kinder, die noch gestillt werden müssen, gern zu Beginn der Reise stillen. Dann ist die Chance groß, dass sie einschlafen und nicht so viel mitbekommen. In dem Fall, wenn es geht, das Kind bloß nicht wecken.“
„Gibt es die Möglichkeit, über die Schlafenszeit der Kinder zu verreisen, etwa über den Mittagsschlaf, nachts um 3 Uhr oder andere passende Zeiten, sollte man das unbedingt machen.“
„Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie oder anderen Krankheiten: Das Kind drei Tage vor dem Urlaub am besten nicht in die Kita bringen, damit es sich dort nichts einfängt.“
„Kleinere Kinder können auch schon mit alltäglichen Dingen wie knisternde Taschentuchverpackungen, dem Deckel der Nuckelflasche oder anderen Dingen leicht beschäftigt werden.“

Eltern als gutes Vorbild
Zudem hat Dr. Karsten auch ein paar Tipps für Kinder ab drei Jahren parat: „Diese Kinder kann man auch gut mit einem Tiptoi unterhalten oder man lädt vor der Fahrt Hörbücher aufs Handy, die sie sich anhören können. Natürlich darf man dann nicht die Kopfhörer vergessen. Spielehersteller wie Ravensburger haben auch spezielle Reisespiele im Angebot. Die sind kleiner und kompakter und haben magnetische Spielflächen, damit weniger runterfällt.“
Zum Schluss hat der Kinderarzt aber auch einen Rat an die Eltern: „Je ruhiger die Eltern sind, desto ruhiger ist auch das Kind. Da kann man präventiv eingreifen: Macht ein Elternteil das Fliegen nervös, sollte man versuchen, auf andere Art und Weise an den Zielort zu kommen.“
Wir wünschen auf jeden Fall allen Reisenden mit Kindern eine gute Fahrt in den Urlaub!