Politikerin warnt Schulen
Widerlicher TikTok-Trend – was steckt hinter dem „Vergewaltigungstag“?
An vielen Schulen macht diese Fake News die Runde!
Ein TikTok-Trend besorgt Berlins Bildungssenatorin: Auf der Plattform wird der 24. April zum „Nationalen Vergewaltigungstag“ ernannt. Das Phänomen kommt bereits 2021 auf. Was steckt hinter dem widerlichen Trend?
Berlin: Aufforderung, Frauen und Mädchen zu belästigen

Berlins Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) warnt in einem Brief die über 800 Berliner Schulen: Es gebe einen „verstörenden TikTok-Trend“, der als National Rape Day (zu Deutsch: Nationaler Vergewaltigungstag) bekannt sei und am 24. April auf die Schulen Auswirkungen haben könnte. Der erschreckende Trend wird 2021 ins Leben gerufen, als erstmals ein TikTok-Video kursiert, in dem dazu auffordert wird, Mädchen und Frauen anzufassen und zu belästigen.
Lese-Tipp: Vergewaltigung im Arztzimmer? Mediziner soll 14-Jährige missbraucht haben
Angeblich, so das Video weiter, seien solche Taten an diesem Tag straffrei, wie es in dem Brief heißt, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zwar sei das Video gelöscht und die Behauptung bereits damals als Falschmeldung enttarnt worden, das Thema halte sich jedoch hartnäckig. „Aktuell wird diese Falschmeldung erneut vermehrt von TikTok-Nutzern aufgegriffen und findet u. a. in Chats Verbreitung an Schulen“, so die Senatorin besorgt.
Im Video: Tiktokerin schockiert Fans - Mein Papa ist mein Gynäkologe
Senatorin fordert: Schulen sollen Bewusstsein für Fake News stärken
Günther-Wünsch fordert die Schulen auf, im Lehrerkollegium ein Bewusstsein für diese Form von Fake News im Internet zu schaffen. Schüler, die das Thema ansprächen, sollten ernst genommen werden. Lehrer sollen beim Thema sexuelle Übergriffe aufmerksam und handlungssicher sein.
Lese-Tipp: Kreuzfahrt-Trip wird zum Alptraum: „Ich kam während meiner eigenen Vergewaltigung zu mir“
„Sexueller Übergriff, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung sind Straftaten nach § 177 StGB, die unmittelbar zur Anzeige gebracht werden müssen. Dies gilt auch für das Verbreiten von Inhalten, die zu rechtswidrigen Taten auffordern“, heißt es in dem Brief. Auf Nachfrage heißt es von der Senatsbildungsverwaltung, das Thema sei aktuell an einzelnen Schulen von Schülern angesprochen worden, man wolle mit dem Brief vorsorglich darauf hinweisen.
TikTok reagiert auf den beunruhigenden Trend derweil mit Löschungen entsprechender Clips. Eine Suche nach „National Rape Day“ fördert ein Bild mit der Überschrift „Du bist nicht allein“ zutage. Dazu gibt es Informationen zum Thema sexuelle Übergriffe. Eine Verlinkung führt zu Anlaufstellen für Betroffene. (xes, dpa)