Weil es an ihrer Schule zu eng wurde
Wetzlar: Schüler lernen zwischen Zapfhahn und Tischkicker
Man kennt sie von vielen Schulhöfen: Klobige Baucontainer, wenn die Klassenzimmer knapp werden. In das Lernkonzept der Friedrich Wilhelm Raiffeisen-Schule in Wetzlar passt das aber nicht. Deswegen haben sich die Verantwortlichen eine ziemlich ungewöhnliche Lösung für ihr Platzproblem einfallen lassen – und den Unterricht in ein ehemaliges Wirtshaus verlegt. Wie das bei den Schülern ankommt, sehen Sie im Video.
Modernes Lernkonzept der Raiffeisenschule Wetzlar

Ungewöhnliches Klassenzimmer, modernes Lernkonzept: Darauf ist Schulleiter Georg Pflüger stolz. „Als ich hier reinkam, da dachte ich ‘Wow, das passt ja einfach gigantisch!’. Es hat einen gewissen Charme. Dieses Entspannte, das wird sich kein Schul-Architekt so ausdenken.“ Einen festen Stundenplan gibt es an der Wetzlarer Privatschule nicht – auch kein ödes Stillsitzen. Am Kicker können die Schüler durchatmen und sich danach ihren Lernplatz selbst wählen.
Gruppenarbeit und individuelles Lernen im ehemaligen Wirtshaus
Das Wirtshaus wurde für die Schulnutzung in drei Bereiche unterteilt. Einer davon ist der sogenannte „Marktplatz“. Georg Pflüger erklärt das Konzept so: „Beim Lernen geht’s ja nicht immer nur alleine oder mit dem Lehrer, es geht auch in Gruppen. Das ist der Ort für interaktive, kooperative Lernformen.“ Eine Tafel gibt es aber trotzdem: In den „Input-Räumen“ erklärt der Lehrer seinen Schülern den Lernstoff, bevor es für die Klassenstufen 7 bis 10 wieder in die Gruppenarbeit geht. Am Ende unseres Interviews fasst Pflüger zusammen: „Hier lernen die Schüler, das lernen Spaß macht. Und wenn wir diese Grundlage für später legen können, haben wir einen guten Beitrag geleistet.“