Kroatien greift durchWenn Kinder Mist bauen: Eltern drohen Strafen bis zu 4.000 Euro

Kroatien plant höhere Strafen bei Verstößen von Kindern gegen die öffentliche Ordnung.
Kroatien plant drastische Erhöhung des Bußgeldes bei Verstößen von Kindern gegen die öffentliche Ordnung.
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Stellen sie sich vor, sie gehen mit ihrem minderjährigen Kind über die Straße und es zeigt einem Polizisten plötzlich den Stinkefinger. Was Ihnen dann – hoffentlich – schon mehr als nur unangenehm wäre, soll in Kroatien bald bis zu 4.000 Euro kosten. Solche Mega-Bußgelder sollen der öffentlichen Ordnung dienen.

Kroatien bittet Eltern mit ungezogenen Kindern zur Kasse

ARCHIV - ARCHIV - Der Schatten von einem Mann mit zwei Kindern zeichnet sich am 08.04.2015 an der Wand einer Kindertagesstätte ab, die mit bunten Handabdrücken verziert ist.(zu dpa «Studie: Armutsrisiko von Familien erhöht sich mit jedem Kind» vom 07.02.2018) Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Kroatien: Eltern müssen für die Straftaten ihrer Kinder künftig bis zu 4.000 Euro zahlen. (Symbolbild)
bsc exa, dpa, Peter Kneffel

Dass Eltern für ihre Kinder haften, ist allseits bekannt. Aber eine Strafe von 300 bis 4.000 Euro ist dann doch eher ungewöhnlich. Laut der kroatischen Zeitung Novi List ist das aber die Summe, die Mütter und Väter in Kroatien künftig fürchten müssen, wenn ihr Kind mal Mist baut.

Zum Vergleich: Vorher waren es 25 bis 170 Euro. Diese Summe würde aber nicht ausreichen, um abzuschrecken, berichten mehrere Medien unter Berufung auf das kroatische Innenministerium. Außerdem seien die Strafen in anderen Ländern höher als in Kroatien.

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Kroatien plant Strafen für schlechte Erziehung

Aber Eltern müssen nicht nur für die Vergehen ihrer Sprösslinge ordentlich blechen. Wird nachgewiesen, dass das Kind eine Straftat begangen hat, weil es vernachlässigt oder schlecht erzogen wurde, ist ebenfalls ein Bußgeld fällig. Die untere Grenze soll dabei aber nicht bei 300, sondern bei 700 Euro liegen. Stiften die Erziehungsberechtigten ihre Kinder sogar an, eine Straftat zu begehen, kostet das bis zu 2.000 Euro, schreibt Novi List. Wie genau diese Dinge festgestellt werden sollen, ist allerdings unklar.

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Hohe Strafen auch bei Verbreitung von Fake News

Ob die Beleidigung eines Beamten oder die Verbreitung von falschen Informationen im Netz: Für die kroatische Regierung ist das gleichermaßen schlimm. Somit müssen Eltern auch hier tief in die Tasche greifen und die Fehltritte ihres Nachwuchses wieder mit bis zu 4.000 Euro büßen.

Abschreckende Summen, die die öffentliche Ordnung und den gemeinschaftlichen Frieden sicherstellen sollen. (she)

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