Schätzungen der UN
Weltbevölkerung knackt Acht-Milliarden-Marke

Die Weltbevölkerung knackt die Acht-Milliarden-Menschen-Marke. Das sagen zumindest die Schätzungen der Vereinten Nationen (UN). Heißer Anwärter auf den Titel als achtmilliardster Mensch ist Baby Leonardo aus Italien.
Bald sogar zehn Milliarden Menschen auf der Erde?
Baby Leonardo aus Rom könnte der achtmilliardste Mensch auf unserem Planeten sein –vielleicht. Denn den genauen Zeitpunkt, wann die Acht-Milliarden-Marke genau überschritten ist, kann niemand voraussagen. Die Vereinten Nationen (UN) versuchten ihn immerhin grob festzulegen, auf den heutigen Dienstag – in der symbolischen Mitte des Monats. Weil es unmöglich ist, den Überblick über hunderttausende Geburten und Todesfälle pro Tag zu behalten, wurde die Monatsmitte als offizieller Tag für den Meilenstein gewählt. Und Leonardo Valente könnte laut den UN-Berechnungen einer der heißen Anwärter auf diesen Titel sein.
Nie zuvor haben so viele Menschen auf der Erde gelebt. In den kommenden Jahrzehnten sollen weitere Milliarden dazu kommen. 2037 sollen es erst neun Milliarden, 2058 dann zehn Milliarden sein. Manche Staaten dieser Erde kämpfen jetzt schon mit hohen Bevölkerungszahlen, fast alle von ihnen sind arm. „Mehr als 50 Prozent des Wachstums bis 2050 entfällt auf nur acht Länder, die meisten davon in Afrika und einige in Asien“, sagt Frank Swiaczny, Wissenschaftler am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung.
Experte: "Erde könnte auch zehn Milliarden verkraften"
Dabei handele es sich um die Demokratische Republik Kongo, Ägypten, Äthiopien, Indien, Nigeria, Pakistan, die Philippinen und die Republik Tansania. Doch wann wird die Bevölkerungszahl der Erde zum Problem? „Die Erde kann acht und auch zehn Milliarden Menschen nachhaltig und gesund versorgen“, sagt Rolf Sommer, Fachbereichsleiter Landwirtschaft und Landnutzungswandel beim WWF Deutschland. „Dafür muss die Weltgemeinschaft die vorhandene landwirtschaftliche Fläche aber besser nutzen.“ Heißt: weniger tierische Erzeugnisse.
Die UN führt das Bevölkerungswachstum unter anderem auf eine bessere medizinische Versorgung und Ernährung zurück. Mitte der 1960er betrug das jährliche Wachstum noch 2,1 Prozent, um die Jahrtausendwende fiel es allerdings bereits auf unter einen Prozent. Bis 2050 könnte es laut UN-Voraussagen auf rund 0,5 Prozent fallen. Und damit langfristig allmählich zum Stillstand kommen. (jak/dpa)