Karriereende wegen mentaler ProblemeWegen Umgang mit Burnout! Leichtathletik-Star schießt gegen Verbände

25.04.2023, Nordrhein-Westfalen, Köln: Louisa Grauvogel, ehemalige Hürdenläuferin und Siebenkämpferin, steht auf einer Laufbahn. Im Herbst 2022 erleidet die Leistungssportlerin einen Hörsturz und eine Burnout. Der Leistungsdruck wurde zu groß und Grauvogel beendete ihre Karriere. (zu dpa: «Psychische Erkrankungen im Leistungssport: Ende eines Stigmas?») Foto: Federico Gambarini/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Louisa Grauvogel kann nach ihrem Karriereende wieder etwas mehr lachen
dpa, Federico Gambarini

Dieses Thema ist immer noch eine GRAUzone…
Im Oktober 2022 beendete Leichtathletin Louisa Grauvogel (26) überraschend ihre Karriere – Grund. mentale Probleme. Jetzt erklärt sie, weshalb sie erst nach ihrer Laufbahn über die Krankheit gesprochen hat.

Louisa Grauvogel: "Hatte Angst"

ARCHIV - 09.08.2018, Berlin: 09.08.2018, Berlin: Leichtathletik: Europameisterschaft im Olympiastadion: Siebenkampf 100m Hürden, Frauen: Louisa Grauvogel aus Deutschland im Ziel. Im Herbst 2022 erleidet die Leistungssportlerin einen Hörsturz und eine Burnout. Der Leistungsdruck wurde zu groß und Grauvogel beendete ihre Karriere. (zu dpa: «Psychische Erkrankungen im Leistungssport: Ende eines Stigmas?») Foto: Sven Hoppe/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Louisa Grauvogel im Trikot des DLV
dpa, Sven Hoppe

Ein Grund: Die Stigmatisierung des Themas im Leistungssport – und das beginnt bereits bei den behandelnden Psychologen, die aus ihrer Sicht zu eng mit den Verbänden in Kontakt stehen. Die Siebenkämpferin, die an einem Burnout mit Depression litt, erklärt: „Das Problem ist, dass die Psychologen auch mit den Trainern reden. Da sagt man natürlich nicht die ganze Wahrheit.“ Zugleich merkt sie an, dass es den Sportpsychologen bei der Behandlung primär um die „sportliche Performance“ gehe.

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Die gebürtige Saarländerin führt aus: „Man weiß halt nicht, was man damit anstößt. Gerade, wenn man von Trainern abhängig ist. Da habe ich mich während meiner aktiven Zeit nie getraut, darüber zu sprechen.“

Öffentliche Aufmerksamkeit sehr für Sportler sehr wichtig

Genau aus diesem Aspekt heraus sprach sie erst nach ihrem Karriereende über ihre Erkrankung. Offen mit ihrem Burnout umzugehen, war ihr nämlich wichtig. „Für mich war es wichtig, das alles öffentlich zu machen, um auch andere für dieses Thema zu sensibilisieren – nicht nur was den Leistungssport angeht.“

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Und auch jetzt gibt es immer noch viel Handlungsbedarf… (tli/dpa)