Wegen leichtsinnigen Hobbyschwimmern

Lebensretter werden nun deutlich häufiger zu Einsätzen gerufen

Die Temperaturen bewegen sich seit Wochen im Bereich der 30-Grad-Marke und ganz Hessen sehnt sich während der Hitze-Tage nach einer Abkühlung. So viel sei gesagt: Wer ins kühle Nass springen möchte, der sollte sich in jedem Falle ein Freibad oder einen Badesee suchen. Wer verbotenerweise in Flüssen badet, riskiert sein Leben und setzt Lebensretter vom DLRG unnötig unter Stress. Helfer Linus erklärt uns im Video, warum das Bad im Main so gefährlich ist.

Belastung für Lebensretter steigt

Die Corona-Pandemie hat den Druck, dem Lebensretter ausgesetzt sind, zusätzlich noch verstärkt. So haben die vergangenen Jahre dafür gesorgt, dass viele junge Menschen das Schwimmen nicht richtig gelernt haben und Erwachsene zunehmend aus der Übung gekommen sind. Das bekommt auch Linus vom DLRG zu spüren: „Diese Woche bin ich insgesamt sechs Mal von Zuhause aus an die Wache gefahren, um ein Rettungsboot zu besetzen und Personen zu retten, in den letzten Jahren war das so ein bis zweimal die Woche.“

Warum sind Flüsse so gefährlich?

Linus Pohlitz arbeitet ehrenamtlich bei der DLRG.
Linus von der DLRG erklärt uns, warum große Schiffe für Schwimmer so gefährlich sind.
rtl.de

So harmlos der Main in Frankfurt auch aussehen mag, das Baden im Fluss birgt viele Gefahren. Besonders der Schiffsverkehr bringt Schwimmer in Schwierigkeiten. „Schiffe ziehen eine Strömung mit sich und dahinter entstehen starke Verwirbelungen“, sagt Linus, „Wenn vor dem Schiff eine schwimmende Person ist, würde der Schiffsführer sie überfahren oder einfach mitreißen.“ In einer solchen Situation können Schiffsführer nicht mehr rechtzeitig reagieren, selbst dann nicht, wenn sie die Schwimmer noch sehen.

Hin und wieder kommt es auch vor, dass Personen am Uferrand Gegenstände im Main verlieren, hinterherspringen und die Tiefe des Wassers unter- und die Temperatur überschätzen.

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So verhält man sich, wenn jemand Hilfe braucht

Sollte man in Gewässern eine Person in Not sehen, gibt es klare Verhaltensregeln: Statt sich selbst in Gefahr zu bringen, sollte schnellstmöglich ein Notruf über die Nummer 112 abgesetzt werden. Dort gibt man dann folgende Informationen weiter: Wo ist der Notfall passiert, was ist passiert und dann sollte man für eventuelle Rückfragen am Telefon bleiben.

Die DLRG rät: Unter keinen Umständen sollte man sich selbst in Gefahr bringen. Erste Hilfe sollte erst dann geleistet werden, wenn dies ohne Probleme möglich ist. (bch/kmü)