Bröckelt jetzt auch noch der Zusammenhalt innerhalb der Ukraine?
Wegen Bunker-Panne: Selenskyj kritisiert Klitschko scharf
Gibt’s jetzt auch noch Zoff zwischen Selenskyj und Klitschko?
Wegen einer Panne vor einem Bunker in Kiew sind zwei Frauen und ein Mädchen gestorben. Für den ukrainischen Präsidenten kann das nicht ohne Folgen bleiben. Er nimmt die politischen Vertreter von Kiew in die Mangel, in erster Linie deren Bürgermeister Vitali Klitschko.
Wer ist Schuld an der Trägodie?
In der Nacht zu Donnerstag sind drei Menschen bei einem Raketenangriff in Kiew ums Leben gekommen. Dabei sollen es die zwei verunglückten Frauen und ein Mädchen sogar zum schützenden Bunker geschafft haben. Dort sollen sie laut Angaben des Ehemannes einer der getöten Frauen allerdings vor geschlossenen Türen gestanden haben. Trotz Hämmern gegen die Türen soll ihnen niemand geöffnet haben. Die drei Menschen wurden schließlich durch herabfallende Trümmer getötet. Berichten zufolge soll der Sicherheitsmann, der für das Öffnen der Tür zuständig gewesen wäre, betrunken eingeschlafen sein. In der ukrainischen Hauptstadt laufen nun Ermittlungen wegen der Sache.
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Selenkskyj: "Es tut weh, die Opfer zu sehen"
Ein Fall, der jetzt für Unruhe sorgt, auch innerhalb der Reihen der ukrainischen Führung. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einer Videoansprache am Donnerstagabend die Behörden von Kiew in die Mangel genommen: „Notunterkünfte müssen zugänglich sein.“
Dies sei die Pflicht „der Vertreter, der lokalen Behörden“. „Es ist schmerzlich zu sehen, wie nachlässig mit dieser Pflicht umgegangen wird. Es tut weh, die Opfer zu sehen. Und wenn die Pflicht auf lokaler Ebene nicht erfüllt wird, ist es (wiederum) die unmittelbare Pflicht der Strafverfolgungsbehörden, Strafverfolgung zu betreiben,“ so Selenskyj weiter.
Ein indirekter Schuss also auch in Richtung des Bürgermeisters von Kiew Vitali Klitschko.
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Schon häufiger Meinungsverschiedenheiten zwischen Selenskyj und Klitschko
Es ist nicht das erste Aneinanderprallen von Selenskyj und Klitschko. Schon vor Kriegsbeginn hatte es immer wieder Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Politikern gegeben. So soll Selenskyj Büro kurz nach Klitschkos Amtsantritt schon einmal dessen Rücktritt gefordert haben.
Und auch letzten Herbst sollen Klitschko und Selenskyj Meinungsverschiedenheiten gehabt haben, als es immer wieder zu Stromausfällen in der Hauptstadt gekommen war. Selenskyj soll die Behörden in Kiew kritsiert haben, weil einige Menschen 20-30 Stunden ohne Strom geblieben sein sollen. Er erwarte bessere Arbeit von den Behörden in Kiew. Auch damals nennt Selenskyj Klitschkos Namen nicht direkt. Klar ist aber trotzdem an wen sich der Appell richtet.
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Klitschko kontert
Vitali Klitschko hat bereits Untersuchungen wegen der Bunker-Panner eingeleitet. Auch in allen anderen Bezirken sollen die Schutzbunker jetzt überprüft werden.
Klitschko will die Kritik anscheinend aber auch nicht auf sich sitzen lassen. Das Budget für die Luftschutzbunker in Kiew laufe Ende Juni aus, deshalb müsse dringend gehandelt werden. Die Leiter der Stadtbezirke seien dafür zuständig, die Mittel richtig einzusetzen und müssten dafür sorgen, dass die Schutzbunker 24 Stunden am Tag geöffnet seien. „Hier geht es um gemeinsame und faire Verantwortung,“ schreibt Klitschko am Donnerstag auf Twitter. Die Leiter der Kiewer Stadtbezirke würden von Selenskyj selbst ernannt werden. Ob jemand entlassen werden soll, müsse der Präsident entscheiden. Ein wenig indirekte Kritik muss sich also auch Selenskyj gefallen lassen. (khe)
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