Hinter den Kulissen des Wasserwerwerks Hengsen
Weg des Wassers – wie kommt das Wasser in den Hahn?
Jeder von uns nutzt es. Jeden Tag. Es ist unverzichtbar zum Duschen, Kochen und auch zum Trinken. Die Rede ist von Wasser. Doch bis das erstmal aus dem Wasserhahn kommt, muss es in vielen Schritten aufbereitet werden. Das geschieht unter anderem im Wasserwerk Hengsen in Schwerte (Kreis Unna). RTL WEST hat einen Blick hinter die Kulissen des Wasserwerks bekommen.
„Flusswasser ist nie ganz klar“
In verschiedenen Schritten wird das Wasser gefiltert. Dafür wird es zunächst in einem Wehr aus der Ruhr und anschließend in einen großen künstlich angelegten Stausee geleitet. Dort kann das Wasser dann entspannen. Erste Pflanzenreste setzen sich dort am Boden ab. Bernd Heinz ist der Geschäftsführer der Wasserwerke Westfalen (WWW). Er arbeitet seit mehr als sechs Jahren in den Betrieb und erklärt: „Wir haben kleine Mikroorganismen, die in dem Flusswasser drin sind und das werden wir entsprechend dann in den nächsten Stufen entsprechend rausfiltern. Man sieht es ja auch von der optischen Seite. Flusswasser ist nie ganz klar, dass man reinschauen kann. Das sehen wir gerade bei dem Wasser hier und wir sehen jetzt bei den nächsten Stufen, wie das Wasser nach und nach klarer wird und damit auch von der Qualität deutlich besser.“
Filteranlagen für sauberes Wasser
Mikroorganismen können wir Menschen mit bloßem Auge gar nicht erkennen. Darunter fallen unter anderem Viren, Bakterien und Pilze. Daneben werden im nächsten Schritt auch Pflanzenreste und Schwebstoffe, wie etherische Öle rausgefiltert. In den sogenannten „Kiesvorfilteranlagen“. Anschließend fließt das Wasser durch eine Sandschicht ins Grundwasser. Eineinhalb Tage dauert der Prozess insgesamt, so WWW-Geschäftsführer Bernd Heinz: „Wasser muss langsam fließen, um eine Reinigungswirkung zu haben. Wir können es nicht mit einem Schnellstrom durchjagen.“
Wasserwerke versorgen 1,5 Millionen Menschen
Schon seit mehr als 115 Jahren gibt es das Wasserwerk in Hengsen. Im vergangenen Jahr wurden allein dort rund 15 Milliarden Liter Wasser gefördert. Das sind umgerechnet 125 Millionen Badewannen. Doch diese Mengen braucht es auch: Denn mit noch fünf weiteren Wasserwerken in der Region, versorgt das in Hengsen rund 1,5 Millionen Menschen mit Trinkwasser. Und das von Warendorf im Norden bis nach Balve im Süden. „Wir sind stolz, aber gleichzeitig haben wir auch eine Verantwortung dafür, dass wir uns hier 24/7 das Jahr über, damit beschäftigen, Trinkwasser in guter Qualität zu produzieren“, so Bernd Heinz. Und dieses Wasser kommt dann durch große und kleinere Versorgungsrohre in die Haushalte – zum Duschen, Kochen und Trinken.