Kurioses Waschmaschinen-Phänomen

Warum die letzte Minute beim Waschen ewig dauert

Frau sitzt im Waschsalon auf dem Boden und schaut auf die Uhr.
Wie lange die Waschmaschine noch wäscht, stimmt nicht immer mit ihrer Zeitanzeige überein.
RossandHelen, iStockphoto

Kennen Sie es auch? Die Waschmaschine ist fast fertig, eine Minute wird als Restzeit angezeigt. Perfekt, um eben noch die Wäsche aufzuhängen, bevor man los muss. Also wartet man geduldig davor, bis die Maschine die frische Wäsche endlich freigibt. Und wartet, und wartet. Gefühlte zehn Minuten später steht man immer noch vor der sich drehenden Waschtrommel. Von dem erlösenden Piepen der fertigen Maschine keine Spur. Vergeht die letzte Waschminute wirklich so viel langsamer? Oder bilden wir uns das ein? Und ist das am Ende sogar unsere eigene Schuld? Wir gehen dem Waschmaschinen-Phänomen auf den Grund.

Viel hilft viel - und dauert länger

Der häufigste Grund für eine seeeehr lange letzte Waschminute ist zu viel Waschmittel. Hat der Benutzer es damit zu gut gemeint, streikt die Maschine. Denn: Umso mehr Waschmittel in der Maschine ist, desto länger braucht diese, um das auch wieder vollständig auszuspülen. Das kann dann auch mal länger dauern. Erst wenn die Sensoren der Waschmaschine keinen Schaum mehr wahrnehmen, hören sie auf, immer wieder mit Wasser nachzuspülen – und geben die Wäsche frei.

Tipp: Also besser nochmal genau auf die Dosierungsempfehlung des Waschmittels achten. Das Motto „viel hilft viel“ lässt uns hier offenbar nur warten.

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Wenig Inhalt, lange Waschdauer

Weniger Waschmittel und weniger Inhalt? Auch das kann zu einer verlängerten Waschdauer führen. Wäscht man etwas Großes – wie eine Decke oder eine Badematte – und ist die Maschine dann nicht ganz voll, kann eine Unwucht entstehen. Die Maschine kann die Wäsche dann nicht, wie sonst, gleichmäßig ringförmig an den Rand der Maschine drücken – und ist irritiert.

Um Schäden an der Maschine zu vermeiden, stoppt sie den Schleudervorgang und dreht die Waschtrommel rückwärts, um die Wäsche besser zu verteilen. Da das meist auch nicht so richtig gut funktioniert, wiederholt die Maschine den Vorgang so lange, bis der Waschgang auch ohne Schleudern beendet ist. All das konzentriert sich auf das Ende des Waschgangs, die letzte Minute kann sich darum auch hier etwas hinauszögern. Und als wäre das nicht schon nervig genug, ist die Wäsche wegen des fehlenden Schleuderns trotzdem noch klatschnass.

Tipp: Füllen Sie die Waschtrommel bei der Wäsche von großen Einzelstücken immer noch mit kleineren Textilen auf. Der Mix macht’s!

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Was die Temperatur damit zu tun hat

Auch wie hoch die Wassertemperatur ist, spielt eine Rolle. Ist das Wasser kalt, muss es je nach Waschgang erst erhitzt werden. Dafür berechnet die Waschmaschine Zeit – und braucht insgesamt länger.

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Es kommt auf den Druck an

Wie lange eine Ladung Wäsche braucht, kommt neben dem gewünschten Programm auch auf den Wasserdruck an. Ist der zu gering, dauert der Waschgang entsprechend länger.

Tipp: Hier kann man selbst wenig tun. In den Zulaufschläuchen mancher Waschmaschinen befindet sich aber ein Sieb, das Schmutz zurückhalten soll. Ist dieses verstopft, läuft das Wasser mit zu wenig Druck ein. Reinigen Sie das Sieb gegebenenfalls.

Außerdem: Reinigen Sie zudem regelmäßig das Flusensieb Ihrer Waschmaschine. Hier können sich Fremdkörper verstecken, die das Abpumpen verhindern oder hinauszögern können. (akr)

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