Abnehmen mit Trennkost? So funktioniert die Diät

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Diät-Check: Die Trennkost-Diät

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Erreicht man mit Trennkost sein Wunschgewicht?

Trennkost ist keine Neuerscheinung im kunterbunten Diät-Reigen. Das Ernährungskonzept, demzufolge wir bestimmte Lebensmittel strikt voneinander getrennt essen sollen, ist schon über 100 Jahre alt. Was verbirgt sich hinter der Diätform und kann man mit Trennkost tatsächlich abnehmen?

Es war einmal ein New Yorker Arzt, der an einer schweren Nierenerkrankung litt, die als unheilbar galt. Doch der Arzt gab nicht auf, begann damit, sich selbst zu therapieren, stellte seine Ernährung komplett um und wurde – wie durch ein Wunder – wieder völlig gesund. Wie er sich selbst therapierte? Mit Trennkost!

Was ist Trennkost?

Der besagte Arzt heißt Dr. Howard Hay. Er stellte zu Beginn seiner Eigentherapie seinen Ernährungsplan nach einer strikten Trennung von Eiweiß und Kohlenhydraten auf. Aus dem positiven Ergebnis dieser Ernährungsumstellung entwickelte der Arzt das Konzept der Trennkost. Seine Schlussfolgerung: Der Körper könne Eiweiße und Kohlenhydrate nicht gemeinsam verdauen und übersäuere deshalb. Damals noch nicht unter dem Namen Trennkost bekannt, prägt diesen Begriff erst der deutsche Arzt Ludwig Walb, der das Prinzip aufgriff und nach Deutschland brachte.

Der Theorie zufolge kann eine Übersäuerung des Körpers zu Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck oder sogar einem Herzinfarkt führen. Um unseren Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten, hat Hay zwei Regeln aufgestellt.

Die zwei Regeln der Trennkostlehre

1. Kohlenhydrate und Eiweiße werden getrennt voneinander gegessen. Lebensmittel, die besonders viel Eiweiß oder Kohlenhydrate enthalten, wie Wurstwaren oder Hülsenfrüchte, sollten gänzlich vom Ernährungsplan gestrichen werden. Als dritte Lebensmittelgruppe im Rahmen der Trennkost gibt es noch die neutralen Lebensmittel. Diese dürfen jederzeit sowohl mit eiweiß- als auch kohlenhydrathaltiger Nahrung kombiniert werden.

2. Wichtig sei es zudem, dass die Mahlzeiten immer zu drei Vierteln aus basenbildenden Lebensmitteln bestehen, wie Gemüse, Obst und Salat. Säurebildende Lebensmittel (Milch, Käse, Fleisch oder Fisch) sollen nur ein Viertel der Mahlzeiten ausmachen.

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Diese Lebensmittelgruppe gehören zur Trennkost-Diät

Einige Lebensmittel-Einteilungen innerhalb der Trennkost-Diät sind für Einsteiger etwas überraschend. Sicherlich hätte wir Früchte nicht instinktiv zur Eiweißgruppe gezählt. Hier erhalten Sie einen kurzen Überblick über die verschiedenen Lebensmittelgruppen:

Kohlenhydratgruppe: Hierzu gehören im Rahmen der Trennkost-Diät Brot und Kuchen, Weizenmehlprodukte, Roggen, Nudeln, Kartoffeln, Reis, Süßungsmittel (Zucker, Honig, Ahornsirup) und Bananen.

Eiweißgruppe: Zu dieser Gruppe zählen Fleisch, jegliche Form von Fisch, Milchprodukte mit einem Fettanteil von unter 50 Prozent, Milch, Quark, Joghurt, Käse, Sojaprodukte, Früchte, Nüsse und Eier.

Neutrale Gruppe: Die Trennkost sieht Gemüse, Salat, Avocado, Heidelbeeren, Melonen, Fette, Milchprodukte mit mindestens 60 Prozent Fettgehalt, Erdnüsse und Pilze als Teil der neutralen Gruppe an.

Essen kann man, laut Hay, in den erlaubten Kombinationen so viel man möchte. Es gibt keine vorgeschriebenen Portionsgrößen.

Die Theorie der Trennkost in der Praxis

Ziel der Trennkost ist es, diese Umstellung ein Leben lang beizubehalten. Dass dabei klassische Gerichte wie Schnitzel und Pommes oder Spaghetti Bolognese auf der Strecke bleiben, ist für manche sicherlich zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig. Aber mit einer kleinen Eingewöhnungsphase und etwas Kreativität, lässt sich die Trennkost-Theorie durchaus in die Praxis umsetzen. Zum Beispiel so:

Frühstück: Ein Brötchen mit Honig oder alternativ einem fetthaltigen Käse von über 60 Prozent

Mittagessen: Gemischter Salat mit Avocado, Pilzen und Putenbruststreifen zubereiten

Abendessen: Pilz-Risotto oder ein leichtes Nudelgericht mit Gemüse

Was sagen Experten zur Trennkost-Diät?

Die Theorie von Dr. Howard Hay, dass der Körper Eiweiße und Kohlenhydrate getrennt voneinander verdaut, gilt als wissenschaftlich widerlegt. Über die Jahrtausende hinweg hat sich unser Körper optimal darauf eingestellt, die Lebensmittel aus den unterschiedlichen Hayschen Gruppen gemeinsam zu verdauen. Der Säure-Basen-Haushalt wird also nicht aufgrund „gemischter“ Mahlzeiten durcheinandergebracht.

Grundsätzlich ist eine Ernährung auf Basis der Trennkost aber durchaus gesund. Sie nehmen dabei wenig Fetthaltiges zu sich, essen regelmäßig Gemüse und Obst, verzichten auf zu viel Fleisch – vor allem auf Wurst – und essen insgesamt bewusster.

Wenn Sie sich an die zwei Regeln der Hayschen Trennkost halten, können Sie damit auch ein paar Kilos abnehmen. In dem Zuge ist allerdings die Frage nach den Portionsgrößen etwas kritisch zu betrachten: Wer abnehmen will, sollte natürlich dennoch auf normal große Mahlzeiten achten und die Aussage Hays, man können so viel essen wie man wolle, nicht als Freifahrtschein sehen.